"Ultraschall"

Die Spree als Hörpartitur

Blick von der Treskowbrücke am 08.04.2013 auf historische Industriegebäude in Berlin Schöneweide.
Mit dem Mikrofon ist die Komponistin Karen Power dem Klang der Spree nachgegangen. © picture alliance / dpa / Jens Kalaene
Julia Gerlach im Gespräch mit Mathias Mauersberger · 22.01.2016
Drei Stipendien vergibt die Musikabteilung des Künstlerprogramms des DAAD jedes Jahr. Zwei Stipendiaten des gegenwärtigen Jahrgangs sind im Rahmen des diesjährigen "Ultraschall"-Festivals für Neue Musik im Neuköllner Heimathafen zu sehen und zu hören
Vom 20. – 24. Januar findet in Berlin das diesjährige "Ultraschall"-Festival für Neue Musik statt, veranstaltet von Deutschlandradio Kultur und dem RBB-Kulturradio. Unter den Künstler befinden sich auch zwei Stipendiaten des Künstlerprogramms des DAAD, Karen Power und Francesco Filidei.
Der Klang der Spree im Neuköllner Heimathafen
Das Projekt der irischen Komponistin Karen Power, "Veiled Babble" sei der Spree gewidmet, sagt Julia Gerlach, Leiterin der Musikabteilung des DAAD-Künstlerprogramms. "Sie hat Mikrofone an verschiedenen Orten in die Spree gesteckt und diese Klangwirklichkeit, die sich ihr da bot, aufgenommen. Das sind die Tiere, die da unten leben, oder die Pflanzen, die vielleicht an das Mikrofon stoßen, aber es ist auch wiederum die Stadt Berlin, die gefiltert oder verschleiert – veiled – in der Wasserumgebung hörbar ist." Dieses Material bilde eine "Hörpartitur" für das vortragende Ensemble: "Diese Klänge aus der Spree hören die Musiker über Kopfhörer oder über einen kleinen Lautsprecher und geben ihnen Anhaltspunkte dafür, was sie dann spielen sollen."
Wenn die Liebe in der Bratpfanne endet
Francesco Filideis Kurzoper "L'Opera" sei ein Drama um einen Vogel und einen Fisch, die sich liebten, aber nicht zusammenfinden könnten, weil der Vogel in der Luft und der Fisch im Wasser sei. "Das tragische Ende teilen sie dann in der Bratpfanne." Die Musik zur Oper werde nicht auf herkömmlichen Instrumenten gespielt. "Die ganzen Musiker sitzen an Tischen, vor ihnen ausgebreitet sind lauter kleine Spielzeuginstrumente oder Gläser mit Wasser drin und Luftballons. Auf eine Art wird dieses Drama der beiden Figuren in Musik dargestellt."
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