"Piano Oriental"
Text & Zeichnung: Zeina Abirached
Avant-Verlag, Sep. 2016
212 Seiten , schwarz-weiß , Klappenbroschur mit Foldout und Goldfolie
29,95 Euro
Das multikulturelle Klavier
Die Graphic Novel "Piano Oriental" von Zeina Abirached ist eine Hommage an das bunte Beirut der 1960er-Jahre. Es erzählt die Geschichte eines ungewöhnlichen Klaviers, das zwei Sprachen spricht. Und das tatsächlich existiert.
In ihrer neuen Graphic Novel erzählt die Libanesin Zeina Abirached von ihrem Urgroßvater, dem Erfinder des Piano Oriental.
"Dieses Piano hat es tatsächlich gegeben", sagte Abirached im Deutschlandradio Kultur. "Mein Urgroßvater hat es in den 1950er-Jahren in Beirut erfunden." Von außen sehe es aus wie alle Klaviere dieser Welt und verrate in nichts seine Besonderheit: "Die besteht darin, dass es ein Pedal gibt und dieses Pedal verschiebt die Hämmer im Inneren des Klaviers, und so ist es möglich, einen Viertelton oder Vierteltonfolgen zu spielen, die ganz speziell sind für die orientalische Musik. Und wenn man das Pedal wieder loslässt, sind es die Halbtonschritte unseres bekannten westlichen Klavieres."
Träumer mit Leidenschaft für Musik
Sie selbst habe ihren Urgroßvater nicht mehr gekannt, aber sie stelle ihn sich als einen Träumer vor, so die 1981 geborene und inzwischen in Paris lebende Abirached. "Er wollte seine Leidenschaft für die orientalische Musik auf der einen Seite und für dieses westliche Instrument auf der anderen Seite zusammenbringen."
Sein Traum habe sich nicht vollständig verwirklicht, aber immerhin sei ein Prototyp des Klaviers gebaut worden, der bis heute existiert. "Das Piano steht heute bei meinem Großvater in Beirut und, ja, wartet."
"Piano Oriental" erschien zunächst in Frankreich und wurde dort mit dem Prix Phénix de Litterature ausgezeichnet.
Hören Sie hier das Gespräch in gesamter Länge: