Golden Globes 2022

Das sind die nominierten Filme

07:09 Minuten
Filmszene aus dem Western "The Power of the Dog". Zu sehen ist der Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch auf einem Pferd sitzend.
Jane Campions Western "The Power of the Dog" und dessen Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch stehen auf der Nominierungsliste für den Golden Globe 2022. © picture alliance / Zumapress.com / BBC Films
Von Jörg Taszman · 13.12.2021
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Für die Golden Globes 2022 haben die Dramen "Belfast" und "The Power of the Dog" die meisten Nominierungen erhalten. Kenneth Branagh und Jane Campion sind für die beste Regie nominiert. Aber auch Steven Spielbergs "West Side Story" gehört zu den Favoriten.
Die Nominierungen und damit die Favoriten für den Golden Globe stehen fest: Jeweils sieben Nominierungen gehen an „Belfast“ und „The Power of the Dog“, die damit zu den Favoriten zählen. Die Bekanntgabe, in früheren Jahren ein im TV übertragenes Event, fand dieses Mal unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Die Preise werden am 9. Januar 2022 verliehen. Der Sender NBC, der normalerweise die Bekanntgabe übertragen hätte, erteilte den Veranstaltern, der Hollywood Foreign Press Association (HFPA) eine Absage. Die HFPA müsse sich von Grund auf reformieren, sagen Kritiker, die der Vereinigung unter anderem vorwerfen, keine schwarzen Vertreterinnen und Vertreter in ihren Reihen zu haben.

Keine echte Reform

Die HFPA hat zwar auf die Vorwürfe von Rassismus, Bestechung und Sexismus reagiert – unter anderem, in dem sie schnell 20 neue Mitglieder aufgenommen hat und Besserung gelobte. Für unseren Filmkritiker Jörg Taszman hat dies - wie auch die Tatsache, dass einige Stars wie „der bekennende Scientologe Tom Cruise“ ihre Preise demonstrativ zurückgegeben haben -, „ein Geschmäckle“ und allenfalls Feigenblattfunktion.
„Eine Auszeit wäre ehrlicher gewesen“, sagt Taszman. Stattdessen habe es aus seiner Sicht „nur einen kosmetischen Restart 2.0“ gegeben.
Die Kritik aus den Reihen der Filmschaffenden und Schauspieler wie auch die Boykotte durch die TV-Sender findet der Filmjournalist zwiespältig, Natürlich sei der Ruf nach mehr Diversity absolut berechtigt – bei den Oscars haben man ja bereits darauf reagiert. Doch ist es aus seiner Sicht „etwas verlogen“, wenn ausgerechnet die Branche, die bislang immer eher unkritisch gewesen sei, nun plötzlich lauthals Kritik übe. Denn solange sie dort selbst Ruhm und Ehre geerntet hätten, seien die Golden Globes immer ganz willkommen gewesen.

Mehr Diversität auf der Nominiertenliste

Was die Diversität unter den Nominierten anbelange, seien in diesem Jahr etliche afro-amerikanische Schauspieler Anwärter auf die Preise: etwa Denzel Washington („The Story of Macbeth“) und Will Smith („King Richard“) sowie  Mahershala Ali („Swan Song“). Dazu mit Jane Campion und Maggiey Gyllenhaal auch zwei Regisseurinnen.
Jörg Taszman weiter: Ein deutlicher Trend setze sich auch in diesem Jahr fort. „Die großen Hollywoodstudios, die es streckenweise, wie etwa die Twentieth Century, inzwischen ohnehin nicht mehr gibt, spielen immer weniger eine Rolle. Das hat natürlich auch etwas mit der Pandemie zu tun. Sie werden ersetzt durch die Streaming-Riesen.“ Ganz vorne stehe dabei Netflix, aber auch kleinere Dienst wie Apple rückten nach.

"Squid Game" für Serie nominiert

So sei mit „Coda“, einem Remake des französischen Films „Verstehen Sie die Béliers?“, bereits eine Apple-Produktion nominiert. Und unter den nominierten Serien sei „Squid Game“, die bislang erfolgreichste Netflix-Produktion in der Geschichte des Streamingdienstes, der große Favorit.
Doch scheinen nicht alle Sparten fest in der Hand der beherrschenden Player zu sein. Als eine interessante Überraschung wertet Taszman, dass sich unter den nominierten Animationsfilmen neben den üblichen Disneyproduktionen auch zwei doku-artige Filme aus Dänemark und aus Tschechien befinden, die das Thema Migration behandeln. „Da hat die Auslandspresse dann wirklich mal einen neuen Akzent gesetzt“, betont der Filmkritiker.
Nominierungen für "Bestes Drama":
  • „The Power of Dog“ von Jane Campion
  • „Dune“ von Denis Villeneuve
  • „Coda“ von Siân Heder
  • „King Richard“ von Reinaldo Marcus Green
  • „Belfast“ von Kenneth Branagh
Nominierungen für "Bestes Musical/Komödie":
  • „Don’t Look Up“ von Adam McKays
  • „Licorice Pizza“ von Paul Thomas
  • „West Side Story“ von Steven Spielberg
  • „tick, tick ... Boom!“ von Lin-Manuel Miranda
  • „Cyrano“ von Joe Wright
Jane Campion, Denis Villeneuve, Steven Spielberg und Kenneth Branagh sind ebenfalls als beste Regisseurinnen und Regisseure nominiert, außerdem Maggie Gyllenhaal für „The Lost Daugther“.
Beste Darstellerinnen und Darsteller in der Kategorie „Drama“:
  • Lady Gaga („House of Gucci“)
  • Olivia Coleman („The Lost Daughter“)
  • Jessica Chastain („The Eyes of Tammy Faye“)
  • Kristen Stewart („Spencer“)
  • Nicole Kidman („Being the Ricardos“)
  • Denzel Washington („The Tragedy of Macbeth“)
  • Will Smith ("King Richard")
  • Mahershala Ali („Swan Song“)
  • Javier Bardem („Being the Ricardos“)
  • Benedict Cumberbatch („The Power of the Dog“)
Beste Darstellerinnen und Darsteller in der Kategorie „Musical/Komödie“:
  • Marion Cotillard („Annette“)
  • Alana Haim („Licorice Pizza“)
  • Jennifer Lawrence („Don’t Look Up“)
  • Emma Stone („Cruella“)
  • Rachel Zegler („West Side Story“)
  • Leonardo DiCaprio („Don’t Look Up“)
  • Peter Dinklage („Cyrano“)
  • Andrew Garfield („tick, tick… Boom!“)
  • Cooper Hoffman („Licorice Pizza“)
  • Anthony Ramos („In the Heights“)
Als beste Serien wurden unter anderem nominiert:  "Squid Game", "The Morning Show", "Lupin", "Succession" und "Pose".

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