Gipfel in Hanoi, Krieg in Kaschmir

Wer hat noch Angst vor der Bombe?

27:41 Minuten
Die erste Atombombe explodierte in Los Alamos, 16.07.1945
Die erste Atombombe der Menschheitsgeschichte explodierte 1945 in Los Alamos. © imago/United Archives International
Arne Semsrott im Gespräch mit Anke Schaefer · 28.02.2019
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Atomwaffen sind heutzutage in den Händen von Menschen, die nicht qualifiziert dafür zu sein scheinen. Außerdem in der Mittagssendung: Mehr Schutz für Whistleblower, koloniales Unrecht in Namibia und Bestrebungen für einen politisch korrekten Karneval.
Sie sind ohne Ergebnis auseinander gegangen. US-Präsident Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un haben sich bei ihrem Treffen in Hanoi nicht auf eine gemeinsame Linie zur atomaren Abrüstung einigen können. Trump sagte, Kim habe die vollständige Aufhebung der Sanktionen gegen Nordkorea verlangt. Als Gegenleistung war die Zerstörung der Atomanlage Yongbyon im Gespräch - was Trump aber nicht reichte. Er und Kim verließen den Tagungsort früher als gedacht. Ein gemeinsames Essen und eine Unterzeichnungszeremonie wurden gestrichen.

Schwelender Atomkonflikt

Der Atomkonflikt schwelt also weiter - und auch im neuen Kaschmir-Konflikt zwischen Indien und Pakistan schweben Atomwaffen wie ein Damoklesschwert über der Region und ihren Menschen. Trotz der allgegenwärtigen Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen ist die Angst davor viel weniger präsent als im Kalten Krieg - kommt diese Angst jetzt zurück? Das ist eines unserer Themen heute in der Mittagssendung. Zu Gast ist der Journalist Arne Semsrott.
Arne Semsrott im Deutschlandfunk Kultur Studio 9.
Arne Semsrott zu Gast im Deutschlandfunk Kultur© Deutschlandradio
Außerdem sprechen wir über den Schutz von Whistleblowern: Das Europaparlament will mehr Sicherheit für Betroffene, Deutschland und andere Länder stellen sich dagegen. Warum? Um koloniales Unrecht aufzuarbeiten, werden eine legendäre Bibel und eine Peitsche an Namibia zurückgegeben - doch damit ist längst nicht alles gut. Und: Es ist wieder Karneval, und plötzlich taucht die Frage auf, ob man noch "Weiberfastnacht" sagen darf. Das erinnert an den kürzlich geführten Streit um einen Witz über Doppelnamen - und wirft die Frage auf, ob der Karneval wirklich mehr political correctness braucht.

Der Journalist Arne Semsrott, Jahrgang 1988, ist Experte für Netz-Themen. Er schreibt unter anderem für netzpolitik.org und betreibt das Portal FragDenStaat der Open Knowledge Foundation. Semsrott sitzt zudem im Vorstand der Organisation LobbyControl.

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