Gedanken zum Totensonntag

Ist der Tod das Ende von allem?

Sensenmann ist am Samstagabend (17.07.2010) im Schlossgarten auf dem Mittelalterlichen Phantasie Spectaculum in Bückeburg zu sehen.
Gevatter Hein schwingt seine Sense. © picture alliance / dpa / Peter Steffen
Von Oliver Schwesig · 20.11.2016
Er gehört zum Leben, aber niemand wünscht ihn sich - den Tod. Viele von uns verdrängen ihn. Dabei erhöht die bewusste Beschäftigung mit dem Tod den Wert des Lebens. Das Kirchenjahr hat sogar einen Tag für ihn reserviert.
Wie die Geburt, ist auch der Tod ein Ereignis, das zum Leben gehört. Allerdings können nur ganz wenige darüber berichten. Das macht ihn für viele fremd, einzigartig und sonderbar.
Im christlichen Kalender markiert der Totensonntag den letzten Sonntag im Kirchenjahr. Sieben Tage später, mit dem ersten Advent, wird dann ein Neuanfang markiert. Ohne diesen Einschnitt wäre dieser Neubeginn nicht so intensiv.

Woody Allen legt saubere Unterwäsche bereit

Der Tod ist kein abstrakter Vorfall: Seine Unumgänglichkeit, das oft Bizarre und auch Unerklärliche an ihm lässt sich für viele nur durch Humor ertragen. Über kaum etwas anderes lachen wir Menschen lauter und böser als über den Tod. "Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod, aber ich nehme ein sauberes Paar Unterwäsche zum Wechseln mit", witzelte Woody Allen einmal. Und der deutsche Satiriker Robert Gernhardt kicherte noch während seiner eigenen Chemotherapie: "So ein Tod geht über Leichen, nicht durch Worte zu erweichen."
Auch die Popmusik hat sich dem Thema "Tod" intensiv gewidmet. "Keine Angst vor dem Sensenmann" ("Don't fear the reaper") forderte aufmunternd 1976 die Band Blue Öyster Cult und Queen sangen 1991 trotzig nach dem Tod ihres Sängers Fredie Mercury "The show must go on".

Musikalische Histörchen

Mit dem Song "Alice's Restaurant Massacree" traf Arlo Guthrie, Sohn der Folklegende Woody Guthrie, 1967, den Hippie- und Anti-Kriegsgegner-Nerv seiner Zeit. Der Titelsong seines Debütalbums "Alice's Restaurant", eine satirische Abrechnung mit der US-Gesellschaft und ihren Normen, erzählt die Geschichte des Thanksgiving Day 1965 und der Vorkommnisse, die damit verbunden waren. Mit einer Länge von 18 Minuten und 34 Sekunden füllt der Song die gesamte A-Seite seiner ersten LP und wurde so etwas wie Guthries Erkennungslied.
1969 inspirierten Song und Geschichte Regisseur Arthur Penn zum gleichnamigen Spielfilm, in dem Arlo Guthrie auch selbst die Hauptrolle spielt. Penn wurde zwar für den Regie-Oscar nominiert, konnte ihn aber nicht mit nach Hause nehmen.
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Rätsel

Wir suchen einen Filmtitel des Regiseurs Robert Zemeckis, der vom Tod handelt. Wir alle wissen, er wird uns ereilen, aber keiner will ihn haben. Im Film wird durchgespielt, wie es ist, ohne den Tod weiter zu leben. Eine Satire, in der ein geplagter Schönheitschirurg, gespielt von Bruce Willis, zwei giftige Damen, die dank eines Elixiers unsterblich werden, durch weitere Operationen halbwegs ansehnlich erhält. Die Lage verkompliziert sich, weil die beiden Damen sich ständig prügeln – denn die eine ist die Ex des Schönheitschirurgen. Wie heißt der Streifen?
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