Frage des Tages

Wie rassistisch ist die ungarische Kulturpolitik?

Radikale Nationalisten der "Jobbik"-Partei demonstrieren gegen Roma in Ungarn.
Radikale Nationalisten der "Jobbik"-Partei demonstrieren gegen Roma in Ungarn. © picture alliance / dpa
Moderation: Timo Grampes · 07.08.2014
Das Filmfestival "CineFest" in der nordungarischen Stadt Miskolc will keine Filme zur Situation der Roma zeigen. Die Festivalleitung befürchtet zu hohe politische Wellen. Der Autor und Übersetzer Laszlo Kornitzer analysiert die wahren Motive.
Miskolc im Norden Ungarns ist ein Brennpunkt sozialer Konflikte um Roma. Ausgerechnet in diesem Ort findet "CineFest" statt, das wichtigste Filmfestival des Landes. Nach Angaben des Verleihs habe die Festivalleitung darauf verwiesen, dass eine Vorführung der beiden Filme, die sich um die Situation der Roma drehen, zu brenzlig sei - angesichts der bald stattfindenden Kommunalwahlen.
Die Filmverleiher vermuten, dass das Festival auf staatliche Subventionen verzichten müsste, würde es die kritischen Filme zeigen. Die Verantwortlichen selbst äußerten sich nicht zu dem Thema und ihren Gründen für die Auswahl der gezeigten und von der Liste gestrichenen Filme.
Der ungarische Autor Laszlo Kornitzer beschreibt, welche Rückschlüsse die Entscheidung der Festivalchefs auf die Kulturpolitik des Landes zulässt.
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