Fotoprojekt der Uni Marburg

Das kulturelle Erbe der Ukraine bewahren

08:43 Minuten
Außenansicht der Kirche.
Kathedrale der unbefleckten Empfängnis der Heiligen Jungfrau Maria in Ternopil: Die ukrainisch-griechisch-katholische Kirche wurde Mitte des 18. Jahrhunderts im Spätbarockstil erbaut. © picture alliance / Photoshot / Evgen Kotenko / Avalon
Christian Bracht im Gespräch mit Vladimir Balzer · 20.12.2022
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Der Krieg in der Ukraine wird nicht nur gegen Menschen geführt, sondern auch gegen die kulturelle Identität des Landes. Fotografen dokumentieren nun architektonisch wichtige Gebäude, damit diese im Fall der Zerstörung wiederaufgebaut werden können.
Krieg in der Ukraine: Unter sehr schweren Bedingungen machen derzeit acht Fotografen, die teilweise von der Front zurückkommen oder wieder auf dem Weg dorthin sind, Bilder von für das Land besonders wichtigen Bauten.
Die Fotos werden digital nach Deutschland an die Universität Marburg geschickt, wo sie inventarisiert werden. Hier gibt es das Projekt "Documenting Ukrainian Cultural Heritage". Es will eine fundierte Grundlage für den Wiederaufbau der Gebäude erstellen, sollten diese im Krieg zerstört werden.
Die vermehrten russischen Angriffe in den letzten Wochen auf die kritische Infrastruktur des Landes erschwerten die Arbeit derzeit, da es zu Strom- und Internetausfällen komme, berichtet Projektleiter Christian Bracht.

Kosakenbarock und Brutalismus

„Wir wählen nach Kriterien aus, die möglichst repräsentativ sind für die Baustile in der Ukraine, etwa den sogenannten Kosakenbarock des 17. Jahrhunderts“, erklärt Bracht. Von kulturellem Wert sind neben Kirchen und Synagogen in diesem speziellen Barockstil aber auch brutalistische Gebäude aus der Sowjet-Zeit.
"Wir haben uns von Anfang an entschlossen, die Bilder nicht online zu zeigen, solange dort noch Krieg herrscht, weil diese Bauwerke natürlich auch zu den vulnerablen Zielen der Kulturnation der Ukraine gehören", sagt Bracht. "Wir halten die Bilder, aber auch unsere Objektlisten, unter Verschluss, bis hoffentlich bald eine Zeit des Wiederaufbaus kommt und wir die Fotos produktiv machen können.“

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