Ukrainische Geflüchtete in Polen

"Die Hilfe ist eine Massenbewegung"

07:09 Minuten
Polnische Helfer verladen Lebensmittel und Wasser für ukrainische Flüchtlinge.
Viele Menschen unterstützen: In Polen werden die Geflüchteten aus der Ukraine mit offenen Armen empfangen. © picture alliance / NurPhoto / Beata Zawrzel
Basil Kerski im Gespräch mit Jana Münkel  · 01.03.2022
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Hunderttausende Menschen flüchten vor dem Krieg in der Ukraine nach Polen. Die Hilfsbereitschaft dort sei riesig, berichtet der Publizist Basil Kerski. Das liege auch daran, dass beide Länder in ihrer Versöhnung weit gekommen sind.
Mehr als 350.000 Geflüchtete aus der Ukraine sind bereits in Polen angekommen, weitere werden voraussichtlich noch folgen. Die Menschen in Polen begegnen ihnen mit sehr großer Solidarität, sagt der deutsch-polnische Publizist Basil Kersi über die Stimmung im Land.

Solidarität im ganzen Land

"Ich habe den Eindruck, es ist eine Massenbewegung in ganz Polen", so Kerski. Kommunen und Städte seien ebenso beteiligt wie Privatpersonen. Unter ihnen seien sehr viele Menschen aus Deutschland sowie Ukrainer und auch Russen, die im Land lebten und nun Hilfe organisierten.
Polen sei ein wichtiges Land für die Geflüchteten, da hier eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer leben, so Kersi. "Die sind die erste Anlaufstelle." Neben den Menschen vor Ort verhielten sich auch die EU und die humanitären Organisationen in dieser Krise "großartig".

Gute Beziehungen

Dass die Solidarität mit den Geflüchteten aus der Ukraine so groß ist, hat für Kerski auch mit der Versöhnung zwischen Polen und der Ukraine zu tun. Für den Frieden in Europa sei diese ähnlich wichtig wie die Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich.
Warschau und Kiew hätten den Streit um ihre gemeinsame Grenze beigelegt. Zudem habe Polen die Ukraine 1991 als erstes Land anerkannt. "Das sind großartige Leistungen, da sind Freundschaften und Beziehungen entstanden", unterstreicht Kerski.

Mental bereits Teil zur EU

Für ihn selbst gehöre die Ukraine symbolisch längst zur Europäischen Union, so der Publizist. "Für mich hat der EU-Beitritt mental im Jahr 2014 stattgefunden. Die Ukraine ist Teil unserer Gemeinschaft, weil sie bewiesen hat, dass die Mehrheit nicht nur der Ukrainer, sondern auch der Russen, die dort leben, in einem demokratischen Staat leben will. Das ist die große Gefahr für Putin."
(ckü)

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