Farhang begrüßt Verlängerung des Afghanistan-Mandats

Moderation: Hanns Ostermann |
Der Minister für Industrie und Handel in Afghanistan, Amin Farhang, hat die Verlängerung des Afghanistan-Mandats begrüßt.
Er sei sehr zufrieden mit dem Beschluss des Bundestages, sagte Farhang am Samstag im Deutschlandradio Kultur. Afghanistan habe viele Fortschritte auf wirtschaftlicher, politischer und sozialer Ebene gemacht. Gleichzeitig habe die afghanische Regierung den Fehler begangen, sich zu sehr auf den Kampf gegen die Taliban zu konzentrieren und den Wiederaufbau zu vernachlässigen.

Wörtlich sagte Farhang: "Wir haben den Menschen leider nicht genügend Möglichkeiten gegeben. Das hat Auswirkungen sowohl auf den Kampf gegen den Terrorismus und den Drogenanbau gehabt. Und das müssen wir jetzt anders machen und neue Konzepte entwickeln."

Man müsse vor allem den armen Bauern die Möglichkeit geben, andere Produkte als Drogen anzubauen. Jetzt stünden ihnen die Weltmärkte offen, betonte der Industrieminister. Afghanistan müsse mehr Gewicht auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes legen und enger mit der Weltgemeinschaft zusammenarbeiten.

Dennoch dürfe der Kampf gegen die terroristischen Taliban nicht vernachlässigt werden. Diese hätten sich reorganisiert und seien nun gut ausgerüstet mit Geld, Waffen und neuen Methoden, betonte Farhang. Die Freilassung der deutschen Geisel gegen die Freilassung von fünf Taliban sei aus Respekt vor dem deutschen Volk geschehen, sei aber auch ein Rückschlag für die afghanische Regierung. "Das kann leicht zu einer Regel werden, und die Taliban werden das als Mittel missbrauchen. Wir müssen sehr vorsichtig sein." Solche Aktionen müssten koordiniert werden, alle betroffenen Länder müssten zusammenarbeiten, sagte der afghanische Industrie- und Handelsminister.
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