Familien. Geschichte

Von Jörg Magenau |
Die Familie ist eine zwiespältige Institution. Sie bietet Sicherheit und Geborgenheit, wird aber ebenso oft auch als fesselnd und einengend empfunden. Die Rebellion der Jugend richtet sich häufig gegen die Festlegung durch familiäre Traditionen, und doch hat der Mensch es eilig, danach gleich wieder eine eigene Familie zu gründen. Die Familie ist Zukunftsentwurf und geschichtliche Last.
Das Glück einer jungen Familie scheinen derzeit vor allem die Väter für sich zu entdecken. Ihnen gilt ja auch die besondere Aufmerksamkeit der Familienpolitik mit dem neuen Elterngeld. Dieser Trend lässt sich auch den Herbst-Neuerscheinungen der deutschen Literatur ablesen. Jörg Magenau stellt einige dieser Bücher vor.

John von Düffel und Burkhard Spinnen haben Romane vorgelegt, in denen Männer um die Vierzig schließlich doch noch eine Familie gründen. Dirk von Petersdorff schreibt in "Lebensanfang" das Lob der Vaterschaft.

Eine ganz andere Bedeutung als Schutzraum bekommt der familiäre Zusammenhalt in Zeiten der Bedrohung. Darum geht es in Erica Fischers jüdischer Familiengeschichte "Himmelstraße" und in Julia Francks Roman "Die Mittagsfrau": Geschichten vom Leben und Überleben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.