Evolution des Internets - Die Älteren erreichen die Sozialen Netzwerke
In ihrer Entstehungszeit waren Soziale Netzwerke vor allem etwas für Jugendliche.
In ihrer Entstehungszeit waren Soziale Netzwerke vor allem etwas für Jugendliche. Doch inzwischen entdecken auch Erwachsene die Möglichkeiten der Vernetzung, die das Internet bietet. In den USA hat sich inzwischen jeder Dritte über 18 Jahre ein Profil in einem sozialen Netzwerk eingerichtet - das sind viermal mehr als noch 2005. Während Jüngere das Netz eher als Datingplattform nutzen, vertiefen die Älteren im Internet ihre sozialen Beziehungen.
Laut der aktuellen ARD/ZDF-Onlinestudie 2009 nehmen die älteren und bisher eher internetferneren Anwender weiter stark zu. Inzwischen sind bereits über 40 Prozent der Ab-50-Jährigen online, was die höchste Zuwachsrate im Vergleich zu den übrigen Altersgruppen ab 14 Jahren bedeutet. Auch die User-Zahlen der Netzwerke sind bei den älteren Nutzern zum wiederholten Male angestiegen. Bei den 30-bis 39-Jährigen nutzen 24 Prozent der Internetnutzer immerhin hin und wieder Soziale Netzwerke (darunter fallen auch die täglichen, wöchentlichen und monatlichen Nutzer). Bei den über 40-Jährigen waren es elf Prozent und bei den 50-Jährigen und darüber 14 Prozent.
Bei den Älteren in Deutschland besonders beliebt ist "Wer kennt wen?" . Es spricht eine ganz andere Zielgruppe an als StudiVZ, Facebook oder Myspace. Dort vernetzen sich Mitglieder von Kegelklubs oder Ortsvereinen. Und das Ganze wird von Ort zu Ort per Mund zu Mund-Propaganda weiter getragen. "Das Netzwerk ist zwar technologisch betrachtet nicht ganz so ausgefeilt wie bei Facebook & Co", sagt Markus Beckedahl, Mitbegründer des Blogs netzpolitik.org . "Es ist nicht so bunt - einfacher zu handhaben und nicht mit Funktionalitäten überlastet. Deshalb wird es jüngeren Menschen wahrscheinlich ein bisschen langweilig vorkommen. Aber für Ältere scheint es optimal zu sein, dort ihre Kontakte zu verwalten, Fotos reinzustellen und zu schauen, was im Dorf passiert."
Erfunden haben es zwei Studenten aus Koblenz. Sie haben es vor vier Jahren gestartet. Heute hat "Wer kennt wen?" geschätzt knapp über eine Million Mitglieder und ist hierzulande eine der meistbesuchten Internetseiten. Es gilt als viertgrößtes soziales Netzwerk in Deutschland. Die meisten Nutzer kommen aus Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland. Mittlerweile steigen auch die Nutzerzahlen in Baden-Württemberg, Berlin und Nordrhein-Westfalen.
Der Trend, dass sich Ältere in Sozialen Netzwerken tummeln, hat gerade erst eingesetzt. Sie entdecken jetzt die Möglichkeiten der Sozialen Netzwerke, nachdem sie sich zuvor mit der E-Mail arrangiert haben. Das ist typisch für die Evolution des Internets. Ältere fangen an, es sich im Netz gemütlich zu machen und die Vorteile zu sehen, wenn man mit vielen Menschen Kontakt halten kann. Und dafür sind Soziale Netzwerke ein ganz guter Ort. Die Jüngeren waren ihnen da zehn Jahre voraus - im Internet offenbar ein ganz normaler Vorgang. Die Jungen, die das Netz als erstes in ihr Leben integriert haben, haben alles schon entdeckt und fangen jetzt an, weitere Möglichkeiten ausfindig zu machen. Und die Älteren kommen erst später rein.
Und nutzen das Netz anders. Junge Menschen sehen Soziale Netzwerke eher als Dating-Plattform. "Sie schauen, wer waren eigentlich diese Menschen auf den Parties, die ich getroffen habe? StudiVZ ist nichts anderes, als eine große Dating-Plattform für junge Menschen. Ältere schauen eher, was passiert in meinem Ort, was macht die Nachbarschaft, mit wem sind sie befreundet. Sie gehen ganz anders an Soziale Netzwerke ran. Sie vertiefen durch dieses Medium vor allem bestehende Kontakte", so Beckedahl. Zuerst kamen die Meldungen aus den USA, dass Ältere ins Internet einsteigen. Die USA sind immer Trendsetter gewesen - bei allem, was mit dem Internet zu tun hat. Aber der Abstand schrumpft. Man kann davon ausgehen, dass die USA der deutschen Gesellschaft mittlerweile noch zwei Jahre voraus sind. / VLinß
Foto: flickr.com, CC-Lizenz, von .mw
http://www.flickr.com/photos/mwillms/483853336/
Laut der aktuellen ARD/ZDF-Onlinestudie 2009 nehmen die älteren und bisher eher internetferneren Anwender weiter stark zu. Inzwischen sind bereits über 40 Prozent der Ab-50-Jährigen online, was die höchste Zuwachsrate im Vergleich zu den übrigen Altersgruppen ab 14 Jahren bedeutet. Auch die User-Zahlen der Netzwerke sind bei den älteren Nutzern zum wiederholten Male angestiegen. Bei den 30-bis 39-Jährigen nutzen 24 Prozent der Internetnutzer immerhin hin und wieder Soziale Netzwerke (darunter fallen auch die täglichen, wöchentlichen und monatlichen Nutzer). Bei den über 40-Jährigen waren es elf Prozent und bei den 50-Jährigen und darüber 14 Prozent.
Bei den Älteren in Deutschland besonders beliebt ist "Wer kennt wen?" . Es spricht eine ganz andere Zielgruppe an als StudiVZ, Facebook oder Myspace. Dort vernetzen sich Mitglieder von Kegelklubs oder Ortsvereinen. Und das Ganze wird von Ort zu Ort per Mund zu Mund-Propaganda weiter getragen. "Das Netzwerk ist zwar technologisch betrachtet nicht ganz so ausgefeilt wie bei Facebook & Co", sagt Markus Beckedahl, Mitbegründer des Blogs netzpolitik.org . "Es ist nicht so bunt - einfacher zu handhaben und nicht mit Funktionalitäten überlastet. Deshalb wird es jüngeren Menschen wahrscheinlich ein bisschen langweilig vorkommen. Aber für Ältere scheint es optimal zu sein, dort ihre Kontakte zu verwalten, Fotos reinzustellen und zu schauen, was im Dorf passiert."
Erfunden haben es zwei Studenten aus Koblenz. Sie haben es vor vier Jahren gestartet. Heute hat "Wer kennt wen?" geschätzt knapp über eine Million Mitglieder und ist hierzulande eine der meistbesuchten Internetseiten. Es gilt als viertgrößtes soziales Netzwerk in Deutschland. Die meisten Nutzer kommen aus Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland. Mittlerweile steigen auch die Nutzerzahlen in Baden-Württemberg, Berlin und Nordrhein-Westfalen.
Der Trend, dass sich Ältere in Sozialen Netzwerken tummeln, hat gerade erst eingesetzt. Sie entdecken jetzt die Möglichkeiten der Sozialen Netzwerke, nachdem sie sich zuvor mit der E-Mail arrangiert haben. Das ist typisch für die Evolution des Internets. Ältere fangen an, es sich im Netz gemütlich zu machen und die Vorteile zu sehen, wenn man mit vielen Menschen Kontakt halten kann. Und dafür sind Soziale Netzwerke ein ganz guter Ort. Die Jüngeren waren ihnen da zehn Jahre voraus - im Internet offenbar ein ganz normaler Vorgang. Die Jungen, die das Netz als erstes in ihr Leben integriert haben, haben alles schon entdeckt und fangen jetzt an, weitere Möglichkeiten ausfindig zu machen. Und die Älteren kommen erst später rein.
Und nutzen das Netz anders. Junge Menschen sehen Soziale Netzwerke eher als Dating-Plattform. "Sie schauen, wer waren eigentlich diese Menschen auf den Parties, die ich getroffen habe? StudiVZ ist nichts anderes, als eine große Dating-Plattform für junge Menschen. Ältere schauen eher, was passiert in meinem Ort, was macht die Nachbarschaft, mit wem sind sie befreundet. Sie gehen ganz anders an Soziale Netzwerke ran. Sie vertiefen durch dieses Medium vor allem bestehende Kontakte", so Beckedahl. Zuerst kamen die Meldungen aus den USA, dass Ältere ins Internet einsteigen. Die USA sind immer Trendsetter gewesen - bei allem, was mit dem Internet zu tun hat. Aber der Abstand schrumpft. Man kann davon ausgehen, dass die USA der deutschen Gesellschaft mittlerweile noch zwei Jahre voraus sind. / VLinß
Foto: flickr.com, CC-Lizenz, von .mw
http://www.flickr.com/photos/mwillms/483853336/