Dortmunder Demokratieversuche
40:32 Minuten

Vertrauen war das große Thema beim Evangelischen Kirchentag in Dortmund. Viel wurde im Vorfeld über den Ausschluss der AfD diskutiert. Nun stellt sich die Frage, ob das Protestantentreffen als Demokratiewerkstatt funktioniert hat.
Der Journalist Arnd Henze fragt in seinem neuen Buch "Kann Kirche Demokratie?" Wir diskutieren mit ihm, ob der Kirchentag eine demokratische Streitkultur pflegt und inwiefern Kirche überhaupt so politisch sein sollte.
Außerdem berichten wir, welche Resonanz die kleineren Gesprächsformate neben den großen Podien beim Kirchentagspublikum fanden und schauen, ob sich das Vertrauen in die Kraft der persönlichen Begegnung bewährt hat - vor allem in der Dortmunder Nordstadt, einem Brennpunktviertel, in dem der Kirchentag sein Zentrum Jugend angesiedelt hat. Der Dortmunder Sozialwissenschaftler Ali Şirin und die Jugendsprecherin Sarra Lejmi vom Jugendforum Nordstadt erzählen, wie der Kirchentag und seine sing- und diskussionsfreudigen Teilnehmer vor Ort ankamen.

Mit einem Abschlussgottesdienst wurde der 37. Evangelische Kirchentag in Dortmund beendet.© dpa/Roland Weihrauch
Außerdem fragen wir, ob die Kirchentagsorganisatoren vielleicht zu sehr darauf vertrauen, dass sexueller Missbrauch vor allem ein Problem der katholischen Kirche ist. Schließlich sind auch in der evangelischen Kirche schon zahlreiche Fälle sexueller Gewalt bekanntgeworden. "Missbrauchtes Vertrauen" war zwar ein Schlagwort bei diesem Kirchentag, um konkrete Aufarbeitung ging es in Dortmund aber kaum.