Erneute Auszeichnung

Münchner Kammerspiele sind Theater des Jahres

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Fahnen mit dem Logo der Münchner Kammerspiele hängen in München am Schauspielhaus der Münchner Kammerspiele.
Ein Abschiedsgeschenk an Intendant Matthias Lilienthal: Die Münchner Kammerspiele sind wieder Theater des Jahres. © picture alliance / dpa / Tobias Hase
Franz Wille im Gespräch mmit Stephan Karkowsky · 27.08.2020
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Zum zweiten Mal sind die Münchner Kammerspiele zum Theater des Jahres gekürt worden. Die Münchner hätten eine "herausragende" Saison gehabt, sagt Franz Wille von "Theater heute". Doch ganz besonders hat es ihm die Inszenierung des Jahres angetan.
Die Umfrage der Zeitschrift "Theater heute" unter 44 Kritikerinnen und Kritikern ist kaum überraschend: Mehr als ein Viertel der Stimmen entfiel auf die Münchner Kammerspiele, und dies das zweite Jahr in Folge. Die Kammerspiele unter Leitung des scheidenden Intendanten Matthias Lilienthal hätten eine "ganz herausragende Saison" gehabt, sagt Redakteur Franz Wille. Er hat selbst mit abgestimmt.
Die Schauspielerin Sandra Hüller als Hamlet am Schauspielhaus Bochum.
Sandra Hüller - ausgezeichnet als Hamlet in der Inszenierung von Johan Simons am Schauspielhaus Bochum.© Schauspielhaus Bochum / JU Bochum
Ebenfalls zum zweiten Mal hintereinander wird Sandra Hüller als Schauspielerin des Jahres geehrt, für ihre Darstellung des "Hamlet" im Schauspielhaus Bochum. "Eine sehr intensive Arbeit, die die Wahrheitssuche von Hamlet noch ein Stück weiter treibt, nämlich auch gegen sich selbst", findet Wille. Das sei eine "singuläre Arbeit".
Fabian Hinrichs mit den Tänzerinnen und Tänzern der Palast-Compagnie auf der großen Bühne des Friedrichstadtpalastes.
In "Glauben an die Möglichkeit der völligen Erneuerung der Welt" stand Fabian Hinrichs mit 28 Tänzerinnen und Tänzern vom Friedrichstadtpalast auf der Bühne.© Friedrichstadt-Palast / William Minke
Nicht weniger singulär sei das, was der ebenfalls geehrte Schauspieler Fabian Hinrichs mit René Pollesch am Berliner Friedrichstadtpalast gemacht habe: In "Glaube an die Möglichkeit der Erneuerung der Welt" habe Hinrichs als "Bewegungsamateur" geglänzt und große Textmassen bewältigen müssen.
Tänzerinnen stehen und schweben während der Performance "Tanz" der österreichischen Choreografin Florentina Holzinger auf der Bühne.
"Tanz" von Florentina Holzinger: Die Choreografin war bisher nur wenigen bekannt.© picture alliance / dpa / Georg Wendt
Größtes Lob vergibt Wille an die Inszenierung des Jahres: Florentina Holzingers "Tanz". Die Choreografin sei eine echte Newcomerin und vor Beginn dieser Spielzeit lediglich in Tanzkreisen bekannt gewesen. Es gehe in dem Stück um Körperoptimierung und Körperdisziplin, um erotische Verführung und Übergriffigkeit. Ein "sensationeller Abend", wie Wille findet.
(bth)
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