Einzelgänger, Weirdos und Underdogs

Anders als die Anderen

Die Popmusikerin Lady Gaga trägt ein Mona-Lisa-Outfit
Hochkultur trifft Popkultur: Die Popmusikerin Lady Gaga trägt ein Mona-Lisa-Outfit. © picture alliance / abaca
Von Hannah Heinzinger · 09.06.2019
Viele Künstlerinnen und Künstler verarbeiten ihre persönlichen Erfahrungen mit Anderssein, Anecken und Ausgrenzung in ihrer Musik. Und so unterschiedlich diese Songs sind, um so deutlicher ist die Botschaft jedes Mal: Du bist gut so wie du bist.
Das Berufsfeld Musik ist sicher nicht die schlechteste Wahl für alle, die ein bisschen anders sind als die breite Masse. Die Liste der großen Popstars, die regelmäßig in Interviews und Songs von ihrem steinigen Weg zum Erfolg erzählen, ist lang. Wer anders denkt, anders aussieht, anders spricht, eckt an. Gerade in Kindheit und Jugend kann das sehr ungemütlich werden. Dann zu seinen Macken zu stehen, sich nicht zu verbiegen und sich selbst zu akzeptieren, ist nicht leicht.
Musik kann aber helfen. Vor allem die Musik von Künstlerinnen und Künstlern, die genau das gleiche durchgemacht haben und heute selbstbewusst ein Lied vom Einzelgängertum singen können.

Creeps, Weirdos, Underdogs und Outlaws

Spätestens mit Radioheads "Creep" ist der Weirdo in der Mitte der Popkultur angekommen. Sich als introvertierten, sensiblen Feingeist mit einer Abneigung gegen Menschen zu inszenieren, ist fast ein Stück weit cool geworden.
Außenseitergeschichten lassen sich eben auch gut verkaufen. Trotzdem bleibt die Musikwelt ein wunderbarer Schutzraum für alle, die ein bisschen anders sind. Denn gerade aus dem Reiben an vermeintlich Normalem entstehen die spannendsten Geschichten. Und viel gute Musik, mit der der Sonntagmorgen dieses Mal alle, die anders sind als die Anderen, feiern möchte.

Rätsel

Bei unserem Rätsel geht es um einen Film aus dem Jahr 1979, er wird also dieses Jahr schon 40 Jahre alt. Trotzdem ist er bis heute heiß diskutiert: Gerade erst hat sich das Verwaltungsgericht Stuttgart mit dem Film beschäftigt und darüber entschieden, ob er am Karfreitag öffentlich ausgestrahlt werden darf oder nicht. Man ist dabei zu dem etwas absurd anmutenden Ergebnis gekommen: Ja, er darf gezeigt werden, aber nicht zu Unterhaltungszwecken und nur bei geschlossenen Türen und Fenstern. Worum geht es also in diesem Film? Es handelt sich um eine fast klassische Verwechslungskomödie, die im Jerusalem vor circa 2000 Jahren spielt. Die Hauptperson des Films wird durch eine lange Reihe an seltsamen Zufällen für einen Propheten gehalten – obwohl sie gar keiner sein will. Seitdem wird sie jedenfalls ständig von einer größeren Gruppe Jüngern verfolgt.
Es kommt zu einer Szene, bei der der verwechselte Messias zu seinen Anhängern, die sich vor seinem Fenster versammelt haben, spricht und versucht sie davon zu überzeugen, dass es sinnlos ist einem Menschen, den sie so gar nicht kennen, blind hinterherzulaufen. Auf den Satz "Ihr seid alle Individuen!" antworten zunächst die ganze Gruppe vor dem Fenster im Chor: "Ja, wir sind alle Individuen"! Um ein paar Sekunden verzögert ruft einer aus der zweiten Reihe kurz: "Ich nicht!", woraufhin er schnell ruhig gezischt wird. Aus welchem Film stammt diese Szene, in der ein verwechselter Messias seine Anhängerschaft verzweifelt versucht zu überzeugen, ihm nicht mehr zu folgen?
Auflösung: "Das Leben des Brian"

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