Eineiige Zwillinge
Irina und Marina Fabrizius wurden in Kasachstan geboren und studierten an der Düsseldorfer Kunstakademie. © Deutschlandradio / Sonja Heizmann
Alleine zusammen
06:51 Minuten
Irina und Marina waren als eineiige Zwillinge stets Außenseiter. Alleine zusammen, nennen sie diese Erfahrung. Als Künstlerinnen malen sie großformatige Bilder und entdecken bei ihrer Arbeit Gemeinsamkeiten, die ihnen selbst unheimlich vorkommen.
Die eineiigen Zwillinge Irina und Marina Fabrizius wurden in Kasachstan geboren und kamen mit neun Jahren nach Deutschland. Sie haben an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert, wo sie bereits gemerkt haben, dass sie sich nicht nur als Zwillingsschwestern, sondern auch in der Malerei perfekt ergänzen. Seit zehn Jahren stehen die heute 40-Jährigen gemeinsam vor der Leinwand und malen zusammen großformatige Bilder, die mit Licht und Schatten spielen.
Wir waren immer Außenseiter
"Wir malen zusammen 25 Bilder in einem Jahr", erzählen sie. Sie müssen zügig arbeiten. Da sie großformatige Bilder malen, darf der Trocknungsprozess nicht einsetzen, bevor die Farbe auf der ganzen Fläche verteilt ist.
"Wir haben uns schon als Kinder immer verstanden und wurden durch die Auswanderung noch mehr zusammengeschweißt. Wir waren als Zwillinge immer Außenseiter und waren immer alleine zusammen." Doch manchmal werden ihnen ihre Gemeinsamkeiten auch unheimlich.
"Wenn sie von einem Blau redet, weiß ich welches Blau sie gemeint hat. Wir erleben ja alles gleichzeitig und dann weiß ich schon aus welcher Erinnerung das kommt, dieses Tiefblau."
Abstimmung passiert nonverbal
Außerhalb der Arbeit machen sie den Haushalt zusammen oder gehen gemeinsam einkaufen. "Wenn wir kochen, weiß ich, was ich mache und ich weiß, was sie macht. Es passiert alles nonverbal. Manchmal ist es so, dass sie das tut, was ich gerade denke. Das ist schon manchmal etwas gruselig."