Ein Meister der Verwandlung

Von Thomas Stölzel · 19.07.2005
Elias Canetti gehört zu den ungewöhnlichsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts. Als Dramatiker und Romancier wurde er zwar früh von Hermann Broch geschätzt und von Robert Musil beachtet, Emigration und Krieg verhinderten jedoch bis in die 60er Jahre hinein ein größeres Bekanntwerden.
Erst 1963, als der Roman "Die Blendung" im Hanser Verlag zum dritten Mal herauskam, setzte der größere literarische Erfolg ein, der 1981 mit der Zuerkennung des Nobelpreises seinen Zenit erreichte.

Canetti hat nicht nur ein recht heterogenes Werk hervorgebracht, zu dessen wandlungsreichen Formenkanon dichterische wie denkerische Texte gehören – er faszinierte auch durch seine schillernde Persönlichkeit. Der Begriff der Verwandlung beschäftigte Canetti sein ganzes Leben und Werk hindurch und prägte wesentlich sein Menschen- wie sein Dichterbild.

Die Sendung geht den Komponenten dieser zentralen menschlichen Eigenschaft nach, wie Canetti sie versteht.