Ein "gutes Geschäft"?

Von Lotta Wieden |
Zum Social Business zählen sich Unternehmen, die soziale und ökologische Probleme lösen und dabei weitgehend auf spekulative Gewinne verzichten wollen. Mögliche Profite sollen im Unternehmen bleiben und dem Erreichen des Unternehmensziels dienen.
Social Business – das klingt zunächst mal nach einem "guten Geschäft", nach einer Art gemeinnützigem Unternehmertum, bei dem man Geld verdient und dabei auch noch was Sinnvolles für die Gesellschaft tut.

"Gottvater" der Branche ist ein Mann namens Muhammad Yunus. Der Wirtschaftswissenschaftler aus Bangladesch will den Kapitalismus nicht überwinden, sondern mit Hilfe von Sozialunternehmen zukunftsfähig machen. 1983 bereits gründete Yunus die Yunus' Grameen-Bank. Grameen ist das bengalische Wort für "Dorf”. Die Idee dieser "Dorfban"" ist es, günstige Mikrokredite an Arme zu vergeben. Auf diese Weise sollen sich vor allem Frauen eine eigene Existenz aufbauen können.

Für sein Konzept und die ersten Erfolge, die Yunus damit erzielte, erhielt der Wirtschaftswissenschaftler 2006 den Friedensnobelpreis. Aber er erntet auch Kritik. Vor allem für seine Joint Ventures mit großen, global agierenden Konzernen. Der Verdacht liegt nahe, den Konzernen gehe es nicht nur um soziales Engagement, sondern auch um Imagepflege und vor allem darum, neue Märkte für die Zukunft zu sondieren.
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