"Ein Deutsch-Sprechgebot an Schulen ist nicht die Lösung der Probleme"
Die Hamburger Erziehungswissenschaftlerin Ingrid Gogolin hat sich dagegen ausgesprochen, ausländischen Schülern in den Unterrichtspausen das Sprechen ihrer Muttersprache zu verbieten.
Zwar wisse man, dass Kinder mit Migrationshintergrund aufgrund von Sprachproblemen nicht besonders gut in der Schule zurechtkämen und am Deutschen scheiterten, sagte Gogolin im Deutschlandradio Kultur.
"Wenn dieses Problem mit dem Deutsch auf dem Schulhof zu erledigen wäre, wäre es längst erledigt."
Nach ihr vorliegenden Studien werde auf den Schulhöfen bereits deutsch gesprochen und sei deutsch auch die vorherrschende Sprache in den Schulen, so Gogolin. Für das Problem der Sprache der Schule sei es vielmehr nötig, das Erlernen nicht nur auf den Deutschunterricht zu beschränken, sondern auf alle Unterrichtsfächer auszuweiten:
"Die deutsche Schule hat da einen erheblichen Nachholbedarf"."
Als beispielhaft in dieser Frage verwies die Erziehungswissenschaftlerin auf England und Schweden.
""Dort ist es einigermaßen selbstverständlich, dass der Mathematik-, Physik-, oder Geschichtsunterricht zunächst einmal Sprachunterricht ist. Wenn wir in Deutschland etwas anders machen wollen, müssen wir zu solchen Ideen kommen."
Man könne sich nicht darauf verlassen, dass die wenigen Stunden Deutschunterricht pro Woche das leisten, was in jedem anderen Unterricht mitgeleistet werden müsste.
Gogolin sprach sich zugleich gegen eine Ausländerquote an deutschen Schulen aus:
"Alle Erfahrungen, die man mit solchen Versuchen gemacht hat, sind negativ."
Stattdessen solle man die Zweisprachigkeit der Kinder stärken und ihnen verstärkt auch ermöglichen, ihre Muttersprache zu entfalten, "indem man ihnen die Möglichkeit gäbe, sie lesen und schreiben zu lernen, dann könnte man mit dieser Sprache im Leben etwas anfangen und im Beruf diese Sprache möglicherweise als Ressource nutzen."
Hintergrund des Streits um die Sprache an deutschen Schulen ist eine Regelung in der Schulordnung der Berliner Hoover-Realschule. Nach dieser sollen die Schüler auch in den Pausen ausschließlich deutsch sprechen.
"Wenn dieses Problem mit dem Deutsch auf dem Schulhof zu erledigen wäre, wäre es längst erledigt."
Nach ihr vorliegenden Studien werde auf den Schulhöfen bereits deutsch gesprochen und sei deutsch auch die vorherrschende Sprache in den Schulen, so Gogolin. Für das Problem der Sprache der Schule sei es vielmehr nötig, das Erlernen nicht nur auf den Deutschunterricht zu beschränken, sondern auf alle Unterrichtsfächer auszuweiten:
"Die deutsche Schule hat da einen erheblichen Nachholbedarf"."
Als beispielhaft in dieser Frage verwies die Erziehungswissenschaftlerin auf England und Schweden.
""Dort ist es einigermaßen selbstverständlich, dass der Mathematik-, Physik-, oder Geschichtsunterricht zunächst einmal Sprachunterricht ist. Wenn wir in Deutschland etwas anders machen wollen, müssen wir zu solchen Ideen kommen."
Man könne sich nicht darauf verlassen, dass die wenigen Stunden Deutschunterricht pro Woche das leisten, was in jedem anderen Unterricht mitgeleistet werden müsste.
Gogolin sprach sich zugleich gegen eine Ausländerquote an deutschen Schulen aus:
"Alle Erfahrungen, die man mit solchen Versuchen gemacht hat, sind negativ."
Stattdessen solle man die Zweisprachigkeit der Kinder stärken und ihnen verstärkt auch ermöglichen, ihre Muttersprache zu entfalten, "indem man ihnen die Möglichkeit gäbe, sie lesen und schreiben zu lernen, dann könnte man mit dieser Sprache im Leben etwas anfangen und im Beruf diese Sprache möglicherweise als Ressource nutzen."
Hintergrund des Streits um die Sprache an deutschen Schulen ist eine Regelung in der Schulordnung der Berliner Hoover-Realschule. Nach dieser sollen die Schüler auch in den Pausen ausschließlich deutsch sprechen.