"Ein bisschen was extra braucht man"
In 15 Sprachen wurde er übersetzt, der Debüt-Roman aus der Aufbruchszeit der DDR und ihres Bildungssystems: "Die Aula" von Hermann Kant. Das Buch wurde zu einem realsozialistischen Bestseller. Seit seiner Erstauflage 1965 beeinflusste er Generationen und fand selbst in der Bundesrepublik eine Leserschaft.
Auch in folgenden Romanen wie "Das Impressum" (1972) und "Der Aufenthalt" (1977) ist Kant ein Spagat zwischen literarischer Originalität und SED-Linientreue gelungen. Der Autor wurde Präsident des Schriftstellerverbandes, Volkskammerabgeordneter und blieb bis 1989 Mitglied des ZK der SED.
Die politische Wende, anhaltende Kritik am "Aktivisten der DDR", so bezeichnete sich Kant selbst gern, und Stasi-Vorwürfe zwangen den Autor zum Abschied vom Literaturbetrieb, nicht von der Literatur. Er zog sich nach Mecklenburg zurück, von wo aus er in unregelmäßigen Abständen mit giftigem, aber immer brillantem Sprachwitz in die gesamtdeutsche Suppe spuckt. Mit Romanen wie "Kormoran" (1994), "Escape" (1995) oder "Kino" (2005) gibt sich der Schriftsteller als "amüsanter Kapitalistenfresser" (FAZ).
Die politische Wende, anhaltende Kritik am "Aktivisten der DDR", so bezeichnete sich Kant selbst gern, und Stasi-Vorwürfe zwangen den Autor zum Abschied vom Literaturbetrieb, nicht von der Literatur. Er zog sich nach Mecklenburg zurück, von wo aus er in unregelmäßigen Abständen mit giftigem, aber immer brillantem Sprachwitz in die gesamtdeutsche Suppe spuckt. Mit Romanen wie "Kormoran" (1994), "Escape" (1995) oder "Kino" (2005) gibt sich der Schriftsteller als "amüsanter Kapitalistenfresser" (FAZ).