Ehemann, Familienvater, Transfrau

„Ich werde immer Papa sein“

32:33 Minuten
Elna sagt: "Ich werde immer Papa sein".
Elna sagt: "Ich werde immer Papa sein". © Jana Münkel
Jana Münkel im Gespräch mit Utz Dräger · 07.08.2022
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Elna fühlt sich als Frau und lebt als Mann. Erst spät konfrontiert sie ihre Familie mit ihrem Wunsch nach einem anderen Leben und einem anderen Körper – und muss darum kämpfen, ihre Töchter nicht zu verlieren.
Elna ist eine Transfrau und sie ist einen langen Weg gegangen. 1965 kommt sie in der Nähe von Halle auf die Welt – im Körper eines Mannes. Als Teenager und junge Erwachsene lebt sie gegen ihre Gefühle und passt sich in der DDR – soweit es ihr möglich ist – an ein vermeintlich normales Leben in der Rolle eines Mannes an. Ihr Wunsch, eine Frau zu sein, ist ihr Geheimnis.

Ich hab's nicht gelebt, weil mir das Vatersein ganz, ganz wichtig war. Und ich auch gesagt hab, ich meine: 'Wie soll ich als großer Mann in ne andere Geschlechtsrolle gehen?' In dieser Familiensituation war es für mich unvorstellbar.

Elna

Anfang der 90er-Jahre heiratet sie und gründet eine Familie. Erst als sie Vater von zwei Töchtern ist, beginnt Elna sich mit der realen Möglichkeit einer weiblichen Identität auseinanderzusetzen, auch in der Auseinandersetzung mit ihrer Familie. Auslöser ist ein Seidenstrumpf, den ihre damalige Frau durch einen Zufall findet: Es ist der Beginn einer Ehekrise – und zugleich der Weg in ein neues, besseres Leben.
Jana Münkel erzählt in dieser Woche in „Plus Eins“ die Geschichte von Elna, die sich entscheidet, als Frau zu leben, und gleichzeitig um ihre Familie kämpft. Sie sucht nach einem Weg, auch als Frau weiterhin der Vater ihrer Töchter sein zu können: „Ich bin Papa und bleibe Papa und werde immer Papa sein.“
Die Erstausstrahlung der Geschichte erfolgte am 27. November 2020 bei Plus Eins.
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