Pophistorisches Schätzchen und philosophisch-fluffiges Dub-Album

Anfang Februar war der 100. Geburtstag von William S. Burroughs und es gab natürlich zahlreiche Widmungen für den schrägen Beat-Poeten. Etwas verspätet kommt jetzt eine sehr hübsche Hommage des führenden deutschen Dub-Labels Echo Beach. Das schickt Burroughs „In Dub“ – so heißt das neue Album von Dub Spencer & Trance Hill.
"Dead souls" heißt ein Song von diesem neuen Album von Dub Spencer & Trance Hill - und die Stimme darauf stammt tatsächlich von einer toten Seele, nämlich der von William S. Burroughs. Am 5. Februar war der 100. Geburtstag von dem Mann, der als Kultfigur der Beat Generation und als Pionier der Gegenkultur immer am Image des Mainstreams gekratzt hat. Burroughs hatte seit den 60-er-Jahren und über seinen Tod 1997 hinaus bedeutenden Einfluss auf die Popkultur seiner Zeit und damit also auch auf die Musik.
Vier Schweizer basteln verkiffte Riddims
Nun haben Dub Spencer & Trance Hill - das sind vier Schweizer Dubmusiker - mit offizieller Unterstützung der William S. Burroughs Foundation in den USA ein Album unter dem Titel "In dub" veröffentlicht, das mehr ist als nur Tribut oder Hommage. Sie haben Burroughs Stimme aus anderen Werken der Jahre 1966 bis 1989 sozusagen "entliehen", also gesampelt, drumherum ziemlich verkiffte Dub-Riddims gebastelt und zu 15 sehr unterhaltsamen Tracks aufgepeppt. Diese sind nun, etwas verspätet nach dem Geburtstag, erschienen.
Übrigens in einer Liebhaber-Edition von nur 999 Stück, da kann man glücklich sein, eine davon in den Händen zu halten. Denn dies ist nicht nur ein pophistorisches Schätzchen, sondern auch ein philosophisch-fluffiges Dub-Album.
Auf der Homepage reinhörenLabel: Echo Beach