Doku über Conny Plank

Ewig auf der Suche nach dem besten Sound

06:23 Minuten
Zu sehen ist der Tontechniker Conny Plank an einem Mischpult. Die Aufnahme ist verwackelt.
Der Industriequatsch war ihm egal: Der Tontechniker Conny Plank begab sich lieber auf die Suche nach Klängen und Harmonien. © Picture Alliance / dpa / Everett Collection
Reto Caduff im Gespräch mit Julius Stucke · 17.06.2020
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Produzent Conny Plank gehört zu den wichtigsten Tontechnikern der 70er-Jahre. Oftmals nahm er nur eine oder zwei Platten mit Bands auf. Die Dokumentation, die die ARD nun zeigt, beleuchtet das Leben des Mannes, der David Bowie aus dem Studio warf.
Conny Plank ist ein Name, der jedem Pop- und Rockmusik-Fan spätestens seit den 70er-Jahren ein Begriff ist. Denn der Tontechniker produziert unter anderem Kraftwerk, Neu!, die Eurythmics, Brian Eno oder Ultravox.

Ressourcen gebündelt

Am 17. Juni sendet die ARD die bereits 2017 entstandene Dokumentation "Conny Plank - Mein Vater, der Klangvisionär" von Stephan Plank, dem Sohn des Produzenten, und Filmemacher Reto Caduff. Er habe schon länger die Idee für den Film gehabt, sagt Caduff. Und auch Stephan Plank habe ein ähnliches Vorhaben im Kopf gehabt. "Wir haben dann unsere Ressourcen zusammengelegt."
Sein eigenes Interesse an Conny Plank sei bereits in der Jugend geweckt worden, erzählt Caduff. Damals habe er Platten gesammelt und auf vielen habe sich der Hinweis auf den Produzenten Plank befunden.
Caduff vermutet, dass bei Plank die Neugierde auf neue Musik sein künstlerisches Schaffen ausmachte. Er habe nur selten mehr als eine oder zwei Produktionen mit derselben Band gemacht – oft auch noch bevor diese ihren Durchbruch zum Erfolg hatten.
Gleichzeitig macht Caduff deutlich, dass es "nicht den Conny-Plank-Sound" gebe: "Conny war einfach ein Forscher und Bastler, den Klänge, Musik und Harmonien interessiert haben. Der ganze Industriequatsch drumherum war im egal."

Bowie aus dem Studio geworfen

Und so berichtet Caduff auch von einer Geschichte, in der David Bowie das Tonstudio von Conny Plank verlassen musste. Damals sei der Musiker zum Missmut von Plank in dessen Studio gewesen, weswegen er "den Junkie" vor die Tür gesetzt habe.
Für den Film sei es gut gewesen, dass Stephan Plank selbst als Akteur in dem Film auftauche, findet Caduff. Das habe eine ganz andere Dynamik gegeben, als wenn er als Filmemacher Gespräche geführt hätte. Das sei schnell "sehr sachlich und unterkühlt". Doch durch den persönlichen Zugang von Stephan Plank seien auch andere Fragen aufgeworfen worden.
(rzr)
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