Doku "How I Became a Partisan"

Roma und Sinti im Widerstand gegen die Nazis

10:32 Minuten
Hände mit rot lackierten Fingernägeln halten das Schwarz-Weiß-Bild eines Mannes mit Schnurrbart, Schlips und dunklem Sakko auf einer Albumseite.
Vergessener Freiheitskampf: Vera Lackóva erzählt vom Widerstand gegen den Nationalsozialismus anhand der Geschichte ihres Großvaters, eines Roma-Partisanen. © Media Voice / Vera Lacková
Vera Lackóva im Gespräch mit Gesa Ufer · 01.08.2022
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Der 2. August ist Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma. 500.000 Sinti und Roma wurden in der NS-Zeit ermordet. Viele von ihnen waren aktiv im Widerstand gegen die Nazis. Daran erinnert die Filmemacherin Vera Lackóva.
In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden im Konzentrationslager Auschwitz mehr als 2000 Sinti und Roma ermordet. 2015 hat das Europäische Parlament den 2. August daher zum Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma erklärt. Insgesamt wurden eine halbe Million Angehörige der Minderheit im nationalsozialistisch besetzten Europa ermordet.

Unbekannte Partisanen

In historischen Darstellungen dieser Zeit kämen Sinti und Roma bisher fast ausschließlich als Opfer vor, sagt die slowakische Filmemacherin Vera Lackóva. Dabei haben viele von ihnen aktiv im Widerstand gegen die Nationalsozialisten gekämpft. In ihrem Dokumentarfilm "How I Became a Partisan" erzählt sie davon anhand der Geschichte ihres eigenen Urgroßvaters Ján Lacko, eines Roma-Partisanen.

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Der Urgroßvater selbst habe für seine Erfahrungen kaum Worte gefunden. Als er aus dem Konzentrationslager zurückkehrte, musste er erfahren, dass seine Mutter, seine Ehefrau und vier Töchter ermordet worden waren. Sein Schicksal wurde für Lackóva zum Anstoß, die Biografien weiterer Widerstandskämpfer zu recherchieren und bekannt zu machen.

Fortgesetzte Diskriminierung

Als eines der ersten Länder hat die Ukraine 2004 den 2. August zum Gedenktag an die während der NS-Zeit ermordeten Sinti und Roma erklärt. Dass die Diskriminierung der Minderheit bis heute andauert, finde im Krieg Russlands gegen die Ukraine auf bittere Weise Bestätigung, so Lackóva.
Ablehnung und tief verwurzelte Vorurteile träfen sowohl geflüchtete Sinti und Roma aus der Ukraine, die in Nachbarländern Schutz suchten, als auch Kämpfer aus ihren Reihen, die sich der russischen Armee entgegenstellten. So kursierten in den sozialen Netzwerken diskriminierende Witze.
(fka)
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