Dissidenten in der russisch-sowjetischen Geschichte

Der Mut der Verzweiflung

Ein Mann und eine Frau fahren Boot. Sie blickt in die Kamera, er aufs Wasser.
Ausflug auf dem See: Die Eltern des Autors. © privat
Von Boris Schumatsky · 15.08.2018
Millionen lasen in der Sowjetunion die unter der Hand weitergereichten Samisdat-Schriften. Doch nur sieben aus der russischen Intelligenzija gingen in Moskau auf die Straße, als der Prager Frühling niedergeschlagen wurde.
Unsere Wohnung wurde nie von Behörden durchsucht, obwohl meine Eltern das nicht ohne Grund befürchtet hatten. Der Einzige, der dort Hausdurchsuchungen vornahm, war ich selbst. Ich kam nach der Schule allein nach Hause und statt meine Hausaufgaben zu machen, durchstöberte ich aus Langeweile und Neugier die Sachen meiner Eltern.
Einmal fand ich in Vaters Bücherschrank Patronen für ein Kalaschnikow-Maschinengewehr. In der Sowjetunion galt das als Waffenbesitz und wurde nach Artikel 218 des Strafgesetzbuches mit bis zu acht Jahren Arbeitslager, der sogenannten Besserungsarbeitskolonie, bestraft.
Ein kleiner Junge schaut freundlich ind ie Kamera
Kindheitsfoto des Autors© privat

Der politische Frost

Mein erster Gedanke war, dass mein Vater mit Untergrundkämpfern unter einer Decke steckte, die ich mir irgendwo in einem verschneiten Wald vorstellte. Aber im selben Moment wurde sogar mir als Grundschulkind klar: In unserer Sowjetunion gab es keine politische Gegenwehr und konnte es keine geben.
Heute frage ich mich, warum das eigentlich so war. Und warum jedes Mal, wenn in Russland mehr Freiheit möglich wird, dem Tauwetter der politische Frost folgt - mit der Unvermeidlichkeit des Jahreszeitenwechsels. Ob bald wieder der politische Frost kommt?
Die russische Freiheit ist - Hoffnung auf Freiheit. Seit Jahrhunderten erwacht sie immer wieder, wird immer wieder erstickt und richtet sich dann wieder auf.

"Die Sowjetunion brach zusammen als sie lächerlich wurde"

2012 etwa protestierten Zigtausende Demonstranten gegen die unfaire Wiederwahl Wladimir Putins. Auf einem der Protestmärsche in Moskau sprach ich einen Mann an, der mich an einen russischen Revolutionär aus dem 19. Jahrhundert erinnerte: eine Dostojewski-Stirn, Haare und Vollbart in leuchtendem Grau. Weiter auf der Demonstrationsstrecke baute sich eine Polizeisperre auf, Schlagstöcke und Gefängnisbusse. Ich fragte den Protestler, ob er keine Angst vor Putin habe.
"Natürlich nicht! Warum sollte ich Angst vor diesem Kleinbeamten des KGB haben? Ich habe noch in der Sowjetzeit genug von ihnen gesehen. Putin ist lächerlich, wie es jeder ist, der seine Backen aufbläst. Die Sowjetunion brach zusammen, als sie lächerlich wurde. Als man Witze über Leonid Iljitsch Breschnew zu erzählen begann, wurde klar: Die Sowjetunion ist am Ende. Jetzt erzählt man Witze über Putin, und es ist klar: Putin ist erledigt. Und ich bin auch deswegen hier, weil mein Bruder, Vadim Deloné, einer von den Prager Sieben war, die 1968 auf dem Roten Platz demonstrierten. Man kann also sagen, dass es unser Familienunternehmen ist!"
Menschen mit Protestbotschaften marschieren in einer Kette auf der Straße
Protest gegen Putin im Jahr 2012. Links im Bild: Sergej Deloné.© Boris Schumatsky
Der Mann mit dem grauen Bart hieß Sergej Deloné, und als ich neben ihm im Protestzug lief, sah es so aus, als könnte er endlich das zu Ende bringen, was die Generation seines älteren Bruders, die sowjetischen Dissidenten, vor einem halben Jahrhundert begonnen hatte. Auf den Erfolg unseres hoffnungslosen Unterfangens, lautete damals, in den 1960er und 70er Jahren, der berühmte Trinkspruch der sowjetischen Andersdenkenden, der Dissidenten.
Dem Hoffnungsjahr 2012 folgten Verhaftungen der Protestler, politische Morde und die Annexion der Krim. Die Hoffnung verschwand wieder.

Eine Geschichte zerschlagener Hoffnungen

Als ich in Vaters Schrank die Kalaschnikow-Patronen fand, war die politische Hoffnung seiner Generation auch gerade zerschlagen worden. Meine Mutter kann sich an diese Patronen heute gar nicht mehr recht erinnern.
Sie habe sie damals wohl gesehen, erzählte meine Mutter, aber sie wisse jetzt nicht mehr, wie sie in Vaters Schrank gekommen waren. Inzwischen ahne ich, warum meine Mutter diese Patronen vergaß, die ihren Mann für viele Jahre ins Lager hätten bringen können: In unserer Wohnung wurden noch gefährlichere Sachen aufbewahrt.
Vergilbte, mit Schreibmaschine verfasste Schriftdokumente und selbstgeheftete Bücher liegen auf einem Holzboden.
Fundstücke im Familienversteck: Im Selbstverlag veröffentlichte Samisdat-Schriften.© Boris Schumatsky
Diese Sachen hatte ich auch einmal gefunden, aber dann vergaß ich sie gleich wieder. Im Vergleich zu den golden glänzenden Patronen, die hinter dem Foto von Charles Baudelaire schön aufgereiht im Regal standen, erschienen sie mir unspektakulär. Das waren ja nur Bücher. Eines Winters machte ich den Kinderschrank mit Sommersachen auf, und da lagen sie versteckt unter einem Stapel Kurzhosen: Selbstgebundene Gedichtbändchen und maschinengeschriebene Broschüren. Schon als Kind kannte ich das Wort dafür: Samisdat.
Samisdat, Selbstverlag, hießen Texte, die unter Umgehung der Zensur vervielfältigt wurden. Das Sowjetregime betrachtete den Samisdat als Grundgefährdung des politischen Systems, und das Regime hatte Recht. Es waren nicht Kalaschnikows, die es später zu Fall bringen sollten, es waren Worte und Menschen, die sie verfassten und in Umlauf brachten, die Dissidenten. Am Anfang ihrer Bewegung stand nicht der Drang zum Systemsturz, am Anfang war die Lyrik.

Sanfte Liberalisierung nach dem Tod Stalins

1953 starb Stalin, der schlimmste Terror war zu Ende. In den Jahren danach kamen an den Wochenenden Menschen zum Denkmal des Dichters Wladimir Majakowski im Zentrum Moskaus und rezitierten Gedichte. Eine öffentliche Versammlung war noch vor kurzem nur denkbar gewesen, wenn die Obrigkeit sie initiiert hatte. Undenkbar war auch, öffentlich Texte vorzutragen, die nicht vorher offiziell gebilligt wurden.
Ein belebter Platz rund um die Statue des Dichters Majakowski. Die Gebäude im Hintergrund sind im typisch prunkvollen Zuckerbäcker-Stil gehalten.
Das Majakowski-Denkmal in Moskau heute. Nach Stalins Tod traf sich hier die russische Intelligenzija.© imago/ITAR-TASS MOSCOW
Die Menschen am Majakowski-Denkmal waren keine politischen Kämpfer. Es waren Leute wie meine Eltern, die auf ein Leben in Freiheit hofften und sich ein Stückchen dieser Freiheit selbst nahmen. Meine Mutter war damals Anfang zwanzig und hatte als Sekretärin in einem Ingenieurbüro gearbeitet.
"Ich hatte dort eine Schreibmaschine und ich tippte Gedichte ab, nicht unbedingt verbotene Gedichte. Das war das Jahr 1959 und es war unmöglich, Bücher zu kaufen. Also machten wir sie selbst, ließen sie schön binden, wir hatten Freunde, die die Buchbinderkunst gelernt hatten. Sie machten so schöne, farbige Buchdeckel! Es war wie Hunger, wir wussten, dass uns noch viele Entdeckungen erwarten, auch in der Kunst. Es gab in der Gorkistraße eine Buchhandlung für Bücher aus sozialistischen Ländern, und das allererste Buch, das dein Vater und ich zusammen kauften, war 'Persische Miniatur' auf Ungarisch."

"Ich führe keinen Krieg mit einer Atommacht"

Mein Vater war Maschinenbauingenieur, meine Mutter arbeitete später als Angestellte im Kulturbetrieb. Leute wie sie nannte man damals Intelligenzija. Zu dieser Bildungsschicht gehörten mehrere Millionen Menschen, nicht allein Intellektuelle, sondern auch Ärzte oder Grundschullehrer.
Schwarzweißfoto eines Ehepaars. Sie in heller Kleidung blickt in die Kamera. Er in dunklem Anzug und mit Brille blickt rechts ins Off
Boris Schumatskys Eltern in einer undatierten Fotografie© privat
Ich wusste schon als Kind, dass meine Eltern Gegner unserer Staatsordnung waren, obwohl sie natürlich nie mit mir darüber sprachen. Wir redeten über Bücher. Ich bin unter Menschen aufgewachsen, für die ihre intellektuelle Freiheit wichtiger war als die politische Befreiung. Vielleicht, weil ihnen das Regime unerschütterlich vorkam. Mein Vater wiederholte oft den Spruch eines Familienbekannten, des Dichters Jewgeni Winokurow:
"Ich führe keinen Krieg mit einer Atommacht."

Millionen lasen Samisdat-Schriften

In der Sprache der politischen Polizei aller Zeiten heißen Leute wie meine Eltern "Sympathisanten". Dieser Teil der sowjetischen Intelligenzija, der den Dissidenten nahe stand, war zahlenmäßig recht stark. In den 1960er bis 80er Jahren wurden schätzungsweise eine halbe Million Menschen vom KGB vorgeladen, um sie einzuschüchtern oder zur Zusammenarbeit zu zwingen. Unter dem Radar der politischen Polizei blieben aber mehrere Millionen Menschen, die den Samisdat gelesen, ihn vervielfältigt und darüber geredet hatten.
Meine Eltern standen wahrscheinlich irgendwo auf einer schwarzen Liste, sie bekamen aber nie Probleme mit der Staatssicherheit.
"Wir waren keine Dissidenten wie diese wunderbaren Menschen, der Stolz unseres Landes", erzählt meine Mutter. "Aber immerhin teilten wir deren Überzeugungen, und wir behielten das nicht für sich. Manchmal mussten wir sogar Literatur verstecken, und einmal haben wir, auf die Bitte eines Freundes hin, einen ganzen Koffer in der Wohnung meiner Mutter versteckt. Wir bekamen immer wieder neue Bücher, oft kaum lesbare Kopien von Solschenizyn oder Pasternak. Man versuchte damals, nach Möglichkeit nicht mehr als vier Durchschläge zu nehmen, weil schon der vierte nur mäßig war. Aber lesbar war er immerhin, und manchmal hatten wir Glück und bekamen den dritten Durchschlag. Doch es waren keine Geschenke, die Bücher wurden uns geliehen, manchmal für nur eine Nacht, manchmal für drei Tage. Die Leute hatten Angst, dafür im Gefängnis zu landen, wegen antisowjetischer Tätigkeit oder wie diese Gesetzesartikel alle hießen."

Die Nachrichten der "feindlichen Stimmen"

Nein, das ist keine technische Störung. Das ist der Klang des Eisernen Vorhangs, hinter dem ich aufgewachsen war. In der Parteizeitung Prawda, Wahrheit, gab es keine Nachrichten, und in der Iswestija, Nachrichten, stand nicht die Wahrheit.
Wirkliche Nachrichten gab es nur über Kurzwelle, sie kamen aus dem Westen, begleitet vom Heulen der Störsender. Sie sollten den Empfang dieser Radioprogramme verhindern. Mein Vater hörte mit seinem Spidola 10 Sender wie Radio Svoboda, Stimme Amerikas oder Deutsche Welle.
Ich fand als Kind die "feindlichen Stimmen", wie meine Eltern sie im Scherz nannten, nur noch lästig. Dennoch wusste ich immer Bescheid, wenn etwas Wichtiges passierte. Denn an diesen Tagen heulten auf allen Wellen Störsender, aber mein Vater gab nicht nach. Das war für ihn auch ein kleiner Kampf mit dem Regime, ein politischer Sport.

Die erste politische Demonstration der Nachkriegszeit

Am Anfang ihrer Bewegung führten die Dissidenten keinen totalen Krieg mit der Atommacht Sowjetunion und ihrem KGB. Es war eher ein gefährlicher Sportkampf, und sie konnten sogar hoffen, ihn zu gewinnen.
1965 veröffentlichten zwei Schriftsteller, Andrei Sinjawski und Juli Daniel, ihre Werke im Ausland. Dafür wurden sie wegen "antisowjetischer Agitation" vor Gericht gestellt. Die Antwort der Dissidenten war die erste politische Demonstration der Nachkriegszeit. Am Moskauer Puschkin-Platz forderten ungefähr 200 Menschen einen offenen und fairen Prozess gegen verhaftete Schriftsteller.
Zwei Männer sitzen als Angeklagte vor Gericht
Der Prozess gegen die Schriftsteller Juli Daniel (li.) und Andrei Sinjawski (vorne).© imago/United Archives
Es ist bemerkenswert, dass sie nicht die Freilassung der Schriftsteller verlangten oder gleich die Abschaffung der Parteidiktatur mit ihren repressiven Gesetzen. Nach den Spielregeln des KGB hätte sie das sofort ins Lager gebracht. Die Losung der Dissidenten war: "Achtet die sowjetische Verfassung!"
Drei Jahre später gingen die sogenannten Prager Sieben einen Schritt weiter und stellten sich zum ersten Mal offen gegen den Staat, als sie in Moskau gegen den Einmarsch in die Tschechoslowakei demonstrierten. Es war noch ein langer Weg, bis ihre politischen Nachkommen fünf Jahrzehnte später für den Wechsel des Regimes auf die Straße gingen.

"Kriegen sie dich, kriegt du drei Jahre"

Nach der Demonstration gegen Putin 2012 sprach ich mit dem grauhaarigen und graubärtigen Protestler über seine Jugend in der Dissidentenbewegung. Sergej Deloné erzählte mir von seinem Katz- und Maus-Spiel mit dem KGB:
"Wenn Hausdurchsuchungen begannen, schmuggelte ich oft schwere Taschen mit Büchern aus bedrohten Wohnungen, und ich musste mehrmals in der Metro umsteigen. Das lief so: Kaum bin ich aus dem Haus, sehe ich jemand auf mich warten. Was tun?
Wir hatten einen Trick, den heute niemand kennt. Du guckst einfach in den Rückspiegel eines parkenden Autos: Sieh mal, er ist noch da! Dann gehst du zur Metro, er hinter dir. An einer Umsteigestation wartest du bis zuletzt und springst raus. Aber nein, dieser Hund hat es doch noch geschafft auszusteigen. Du steigst wieder ein, steigst sofort wieder aus. Und er fährt mit diesem Zug weg. Endlich! Noch zwei, dreimal umsteigen, und du kannst die Bücher irgendwo sicher verstecken. Das musste man als eine Art Sport sehen, sonst hätte man Angst bekommen. Du weißt: Kriegen sie dich, kriegst du drei Jahre."

Das geistige Leben blüht auf

Das lange Jahrzehnt nach Stalins Tod war für die Dissidenten-Generation die wohl glücklichste Zeit ihres Lebens. Vielleicht war es die glücklichste Zeit in der gesamten sowjetischen Geschichte. Der Terror schien der Vergangenheit anzugehören, in der Zukunft winkte die Freiheit, und die Gegenwart war voller Hoffnung.
Der Kinofilm "Ich bin zwanzig Jahre alt" hielt in schwarzweißen, oft dokumentarischen Bildern diese Zeit fest, als es schien, dass schon morgen ein freies und glückliches Leben beginnen würde. Im sozialistischen Bruderland Tschechoslowakei entstand mit Alexander Dubček eine politische Alternative zum autoritären Sowjet-Sozialismus: der Prager Frühling. Die sowjetische Großstadtjugend hörte westliche Popmusik und lernte Rock’n’roll.
Meine Mutter hatte einen Verehrer, der für sie die Beatles auflegte, als die Band gerade weltberühmt wurde: "Wir hielten damals stets die Augen offen für jedes Anzeichen, dass alles besser, alles freier werden würde, dass die Menschenwürde geachtet und der Mensch mit Achtung behandelt würde. Wir haben gewartet, dass der Mensch endlich ins Zentrum der Politik und Gesellschaft rückt. Darauf haben wir immer gehofft…"

"Zorn, Aussichtslosigkeit, Angst"

Es war ein schöner Augusttag im Jahr 1968. Ich war drei Jahre alt und erinnere mich nicht mehr daran, aber meine Mutter erzählt, wie sie mit meinem Vater und einem befreundeten Paar zum Baden an die Moskwa gefahren sind. Sie sonnten sich am Flussufer und hörten Radio.
Ein Panzer der Sowjetunion vor dem Rundfunkgebäude in Prag am 21.08.1968
Ein Panzer der Sowjetunion vor dem Rundfunkgebäude in Prag am 21.08.1968 © picture alliance/dpa/
Die ausländischen Kurzwellensender wurden auf dem Land seltener gestört. Aber auch dort musste man oft die ganze Radioskala durchsuchen, ein Meterband nach dem anderen, 16, 19, 21 und schließlich 41 Meter, bis man seinen Sender fand.
"In diesen Jahren hörten wir ohne Ende Radio Svoboda, Deutsche Welle und Stimme Amerikas, und auch damals hatten wir unseren Kurzwellenempfänger Spidola dabei", erinnert sich meine Mutter. "Ich erinnere mich gut: Sonne, wunderbarer Sand, Strand und wir mit diesem Spidola. Und dann, als dein Vater endlich einen 'feindlichen' Sender einstellte, kam dieser Bericht."

O-Ton, Radio Svoboda
"Um 23 Uhr am 20. August überquerten die Truppen der Sowjetunion, der Volksrepublik Polen, der DDR und Ungarns die Grenze der Tschechoslowakischen Republik und besetzen das gesamte Land. Das Gebäude des Zentralkomitees der Tschechoslowakischen Kommunistischen Partei wurde von sowjetischen Panzern umzingelt. Um 7:25 Uhr eröffneten die Sowjettruppen das Feuer gegen die Demonstranten, die gegen den Überfall ihres Landes protestierten."

"Wir waren – wie soll ich es dir erklären – wir glaubten unseren Ohren zuerst nicht, bekamen aber schon Gänsehaut. Es fühlte sich an wie ein Schlag, wie ein wilder Schlag. Mir wurde es dunkel vor Augen. Meine Freundin und ich waren sprachlos, nur unsere Jungs sagten etwas. In ihren Worten klang Zorn, Aussichtslosigkeit, Angst."

Alle Hoffnungen zerbrachen

Meine Mutter hat leider Vieles vergessen, zum Beispiel weiß sie nicht mehr, warum mein Vater die Kalaschnikow-Patronen aufbewahrt hat. Aber an diesen August-Tag des Jahres 1968 erinnert sie sich gut. Auch Sergej Deloné, der damals ein Jugendlicher war, kann ihn nicht vergessen:
"Nach dem Einmarsch in die Tschechoslowakei sah ich das Gesicht meines Vaters, der nie ein Dissident war, er war ein habilitierter Doktor der Astronomie, und an diesem Tag war sein Gesicht wie in sich eingestürzt. Es zerbrachen alle Hoffnungen darauf, was man damals Tauwetter nannte. Allen wurde klar, dass alles zu Ende ist. Deswegen hat es dann auch mein Leben verändert, als Wadik auf den Roten Platz gegangen ist."
Wadik ist die Koseform von Wadim, so hieß Sergejs Halbbruder, einer von den Dissidenten, die gegen den Einmarsch in die Tschechoslowakei protestierten.

Eine kleine Gruppe fasst sich ein Herz

Die Demonstration wurde von Larissa Bogoras und Pavel Litvinov organisiert. Sie wussten, dass all ihre Mitstreiter mitgehen wollten. Sie wussten aber auch, dass dieser Protest viel härter bestraft werden würde als die Gedichtlesungen am Majakowski-Denkmal oder die Forderungen, die eigene Verfassung zu achten. Einem Freund sagten sie nichts, weil er gerade Vater wurde. Einem anderen wollte seine Frau die Einladung nicht ausrichten, weil sie selbst fünf Jahre in Stalins Lager eingesessen hatte. Schließlich gingen am 25. August 1968, einem Sonntag, sieben Erwachsene und ein Säugling auf den Roten Platz.
Die Dichterin Natalja Gorbanewskaja nahm ihren kleinen Sohn mit. Jahre später hörte ich auf Kurzwelle einen Ausschnitt aus ihren Aufzeichnungen über diesen Tag, vorgelesen von einer Sprecherin von Radio Svoboda.

O-Ton, Radio Svoboda
"Am Vortag hatte es geregnet, aber der Sonntagmorgen war klar und sonnig. Der Kleine schlief friedlich in seinem Kinderwagen, unter seiner Matratze lagen zwei Transparente und eine kleine Flagge der Tschechoslowakei. Ich hatte sie am frühen Morgen gemacht, das eine war auf Tschechisch, auf dem zweiten Transparent stand mein Lieblingsslogan, 'Für eure und unsere Freiheit', das war im 19. Jahrhundert die Losung der polnischen Aufständischen und dann der russischen Demokraten, die verstanden, dass ein Volk nicht frei sein kann, wenn es andere Völker unterdrückt."

Natalja Gorbanewskaja erschien als Erste in der Ecke des riesigen Platzes, wo sich die Demonstranten verabredet hatten. Die anderen stießen gleich dazu.

O-Ton, Radio Svoboda
"Die Demonstration begann. In Sekundenschnelle wurden Transparente ausgepackt, ich nahm die kleine Flagge, wir setzten uns auf den Bürgersteig, und schon rannten von allen Seiten des Platzes diejenigen auf uns zu, die unsere Demonstration so schnell wie möglich liquidieren wollten. Sie riefen: 'Das sind alles Jidden!' und 'Schlag die Sowjetfeinde!'. Doch die Neugierigen, die neben uns standen, reagierten nicht darauf. Als jemand zu mir sagte, 'Schämen Sie sich!', antwortete ich: 'Ja, ich schäme mich. Dafür, dass unsere Panzer in Prag sind.'

Schwere Sanktionen gegen den kleinen Protest

Der Sitzstreik dauerte wenige Minuten, dann wurden die Protestler festgenommen. Die Beamten in Zivil hatten Viktor Feinberg alle Vorderzähne ausgeschlagen. In diesem Zustand durfte der Dissident nicht vor Gericht erscheinen, also griff der KGB zu einem Mittel, das er seitdem verstärkt gegen Andersdenkende anwendete. Feinberg wurde vier Jahre lang in der geschlossenen Psychiatrie zwangsbehandelt.
Natalja Gorbanewskaja ließ die Staatssicherheit an selben Tag frei. Man wollte das Image der Sowjetunion, das durch den Einmarsch in die Tschechoslowakei beschädigt war, nicht noch weiter durch die Verhaftung einer stillenden Mutter untergraben. Deswegen fielen auch die Strafen für die anderen Protestler etwas milder aus, als sie selbst erwartet hatten. Eine Prager Zeitung schrieb damals: "Diese sieben Leute am Roten Platz sind sieben Gründe, warum wir die Russen nicht hassen sollten."
Konstantin Babitsky, Larissa Bogoras, Pavel Litvinov wurden für mehrere Jahre in sibirische Verbannung geschickt. Wladimir Dremljuga bekam drei Jahre Lagerhaft, Wadim Deloné zwei Jahre und zehn Monate.

"Ganze Bibliotheken brannten"

Sergej Deloné war auf der Sommerdatscha der Familie, als sein älterer Bruder Wadik nach der Entlassung im Juni 1971 plötzlich dort auftauchte:
"Unser Grundstück war mit Wald bewachsen und mit einer sonnigen Wiese am Hang, und da sehe ich plötzlich Wadik, wie er auf uns zugeht, mit einer ziemlich dämlich aussehenden Strohkappe auf dem Kopf. Mein Großvater und ich laufen ihm entgegen. Dann nimmt Wadik seine Kappe ab und wir sehen, dass sein Kopf kahl rasiert ist. Großvater bleibt abrupt stehen. Und ich sehe zum ersten Mal, dass mein Großvater, der ja Bergsteiger und Gipfelstürmer war, sich nicht bewegen kann, und ich sehe Tränen über sein Gesicht rinnen. Aber ich erinnere mich nicht an Angst. Als Wadik zurückkam, wurde unsere Datscha sofort mit Samisdat überschüttet, die Dissidenten gingen bei uns ein und aus. Man erwartete eine Hausdurchsuchung, also ein, zwei Mal kam es dazu, dass bei uns oder auf den Nachbardatschen ganze Bibliotheken brannten. Diese wunderbaren Büchersammlungen, mir blutet heute noch das Herz! Natürlich kann man all diese Bücher heute kaufen, aber wenn ich nur daran denke, wie 'Der Archipel Gulag' verbrannt wurde – den hatte jemand mit der Schreibmaschine abgetippt. Das war an sich schon eine unglaubliche Heldentat!"

Wendepunkt Helsinki

Alexander Solschenizyns "Archipel Gulag" war wohl das umfangreichste und zugleich das gefährlichste Buch des sowjetischen Samisdat. Ende der 60er Jahre wurde beim KGB die 5. Hauptverwaltung geschaffen. Deren Aufgabe war der Kampf gegen die "ideologische Diversion", die Ausrottung der Dissidentenbewegung.
Die Leiterin der Moskauer Helsinki-Gruppe, Ludmila Alexejewa
Die Leiterin der Moskauer Helsinki-Gruppe, Ludmila Alexejewa© picture alliance / dpa / Krasilnikov Stanislav
Ohne die Unterstützung von Menschen wie meinen Eltern und vor allem ohne den Beistand des Westens hätte der KGB die Dissidenten schnell "zu Kleinholz gemacht". Das sagte mir Ludmila Alexejewa, die in den 1970er Jahren die Moskauer Helsinki-Gruppe geleitet hatte.
Bei der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa 1975 in Helsinki verpflichteten sich die Staaten des Sowjetblocks zur Achtung der Menschenrechte. Dies lieferte die rechtliche Grundlage für die Arbeit von mehreren Helsinki-Gruppen in der Sowjetunion. Auf die Schlussakte von Helsinki beriefen sich auch die Bürgerrechtler in der DDR, Tschechoslowakei oder Polen. Die westlichen Unterzeichnerstaaten hatten nun mehr Möglichkeiten, sich für die Menschenrechtler hinter dem Eisernen Vorhang einzusetzen.
Ein Mann unterschreibt ein Dokument
Sowjet-Generalsekretär Breschnew unterschreibt den Vertrag von Helsinki im Jahr 1975.© imago/ITAR-TASS Finland
Ludmila Alexejewa erinnert sich: "Das war uns damals sehr, sehr wichtig. Denn ich bin sicher: Die Aufmerksamkeit des Westens linderte die Brutalität der Verfolgung. Das betraf sowohl die Höhe der Lagerurteile als auch die Art und Weise, wie wir behandelt wurden. Nur einige Wenige wurden freigelassen, und dennoch wurde auf den Westen Rücksicht genommen. Sonst hätten sie uns, wie man so sagt, ohne Brei gefressen."

Öffentlichkeit für das freie Wort

Nun war die wichtigste Aufgabe der Dissidenten, eine Öffentlichkeit für das freie Wort des Samisdat zu schaffen, sowohl im eigenen Land als auch im Ausland. Im Westen wurde der sogenannte "Tamisdat" gedruckt, das stand für "Dort-Verlag", dessen Bücher dann in die UdSSR geschmuggelt wurden.
Die Dissidenten dokumentierten akribisch ihre Verfolgung durch das Regime, das ihrer Meinung nach die eigenen Gesetze dabei brach. Ihre Augenzeugenberichte und Zeitschriften wie die "Chronik der laufenden Ereignisse" wurden dann im Kurzwellenfunk vorgelesen und erreichten ein Publikum weit über das Netzwerk der Samisdat-Leser hinaus.
Aber davor mussten die illegalen Schriften irgendwie den Eisernen Vorhang überwinden. Diese Aufgabe war genauso schwierig wie die Arbeit eines Spions in einem feindlichen Land. Und es war genauso gefährlich. Wenn Ludmila Alexejewa heute darüber erzählt, scheint sie sich immer noch zu wundern, warum sie nie verhaftet wurde:
"Ich muss ein Glückspilz sein, weil ich nie eigesperrt wurde. Aber ich stand jedes Jahr mehrmals kurz davor, 7 Jahre Lager und 5 Jahre Verbannung zu bekommen. Einmal wegen des Buches von Anatoli Martschenko 'Meine Aussagen'."

Der Druck der Repression steigt

Martschenko berichtete über Misshandlungen in sowjetischen Lagern, und Ludmila Alexejewa fiel die Aufgabe zu, sein Manuskript in den Westen zu übergeben. Sie sollte es einer Westausländerin zustecken, die an einem Moskauer Platz wartete. Das klang zunächst nicht nach einer schwierigen Aufgabe. Doch der KGB wusste Bescheid.
"Es war ein sehr heißer Tag", erzählt Ludmila Alexejewa. "Ich schleppte mich und meine Handtasche durch die Stadt, als plötzlich – ich konnte nur 'Ach!' sagen, und schon sitze ich in ihrem Wagen, links und rechts von mir zwei Kerle. Wir halten an einem Polizeirevier an, steigen aus. Und ich habe ja Schriftstücke dabei, die für die Übergabe in den Westen bestimmt sind! Also sie führen mich ab durch den Polizeihof, ich kann kaum denken vor lauter Hitze und habe nur einen einzigen Gedanken: 'Kann das wahr sein, werde ich Moskau erst in 12 Jahren wiedersehen?'"
Da entschloss sich Alexejewa zu einem letzten Versuch. Sie ließ ihre Handtasche nicht durchsuchen. Der KGB wusste nämlich nicht genau, wer das Manuskript übergeben sollte, also griffen die Beamten gleich mehrere verdächtige Personen auf. Alexejewa überzeugte sie, dass sie keine Dissidentin, sondern im Gegenteil, Gattin eines Parteibonzen wäre. Sie wurde freigelassen.
Immer mehr Dissidenten verschwanden in Lagern, wurden in der Strafpsychiatrie mit schmerzhaften Psychopharmaka-Spritzen gefoltert oder ins Ausland abgeschoben. Natalja Gorbanewskaja, eine der Prager Sieben, war die erste Herausgeberin des zweimonatlichen Bulletins "Chronik der laufenden Ereignisse" und bekam dafür drei Jahre Strafpsychiatrie.
Im Sommer 1972 brachen um Moskau Torffeuer aus. Die Erde brannte und in der Luft hing Rauch. Ich erinnere mich, dass meine Eltern Angst vor etwas hatten, aber nicht vor dem Brand. Mir erzählten sie nichts. Meine Mitschüler sprachen von einem Krieg mit China, aber als ich meinen Vater darüber fragte, sagte er nur, "Unsinn!" Ich glaube, es war der Sommer, als der Samisdat aus unserer Wohnung verschwand, und auch die Kalaschnikow-Patronen.
In diesem Sommer gab die Bewegung dem Druck der Repression nach. Im Herbst wurde bekannt, dass sich zwei verhaftete Dissidenten für schuldig erklärten und 200 Mitstreiter mit ihren Aussagen belasteten.

Die Sowjet-Dissidenten sahen sich nicht als Avantgarde

"Kann die Sowjetunion das Jahr 1984 erleben?" Das hatte Andrej Amalrik 1969 gefragt, und seine Antwort war: nein. Doch im nächsten Jahrzehnt waren fast alle Dissidenten überzeugt, dass die Sowjetunion für immer da bleiben würde.
Ein Mann mit Brille und seine Ehefrau werden mit Blumen empfangen
Der dissidente russische Historiker Andrej Amalrik bei seiner Ankunft in Amsterdam im Jahr 1976.© imago/ZUMA
"Als ich mit dieser Tätigkeit begann", erzählt Ludmila Alexejewa, "dachten wir alle, dass wir in der Sowjetunion sterben werden. Und unsere Aufgabe war es, mit einem reinen Gewissen zu sterben. Wissen Sie, wir waren keine Politiker, keiner von uns wollte eine Partei gründen und die Gesellschaftsordnung ändern. Wir sagten uns: Auch wenn ich in diesem Land, in dieser Zeit geboren bin, werde mein Leben so führen, dass ich mich dann weder vor mir selbst noch vor meinen Kindern schämen muss. Ich werde mich nicht an der allgemeinen Lüge beteiligen. Was droht mir dafür, Gefängnis? Dann gehe ich ins Gefängnis. Aber ich bleibe ich selbst, auch wenn sie platzen!"
Das unterscheidet die sowjetischen Dissidenten von Regimegegnern in Osteuropa, besonders in Polen und Tschechoslowakei. Solidarnosc oder Charta 77 stellten sich an die Spitze von Volksbewegungen, und sie bildeten eine radikale politische Opposition, die später die Diktatur ablösen konnte. Die sowjetischen Dissidenten in Moskau oder Leningrad sahen sich dagegen nie als die Avantgarde des Volkes. Der Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 überraschte die Dissidenten nicht weniger als die Parteiführung.

"Unser Volk ist sehr unerfahren"

Seit im 19. Jahrhundert in Russland die Intelligenzija entstanden war, kam sie sich fast wie ein Fremdkörper im eigenen Land vor. Für die einen Angehörigen der Intelligenzija war das russische Volk sehr gut, für die anderen sehr schlecht, aber kaum jemand sah sich als Teil des Volkes.
Mein Urgroßvater war Bolschewik, einer von denen, die vor hundert Jahren das Volk in die Revolution geführt hatten. Die Dissidenten der Generation meiner Eltern glaubten dagegen, das Sowjetvolk wäre nicht bereit, das System zu ändern.
Beginn der Russischen Revolution im Oktober 1917: Wladimir Iljitsch Lenin wendet sich auf dem Roten Platz in Moskau zu den Menschen.
Der Beginn der Russischen Revolution im Oktober 1917: Wladimir Iljitsch Lenin auf dem Roten Platz in Moskau.© imago / United Archives International
Ich frage mich, warum keiner von ihnen rief, "wir sind das Volk". Alexejewa meinte dazu: "Ich sage Ihnen nochmals, unser Volk ist sehr unerfahren. Ich bin Bürgerrechtlerin geworden, weil ich sah, wie wunderbar unsere Leute sind und wie ungerecht unsere Macht sie behandelt und erniedrigt, ob in der Sowjetzeit oder heute."

Ein Sieg in der Niederlage

Die russischen Machthaber ließen nur selten Freiräume für politische Opposition, ob sie Zaren, Generalsekretäre oder Präsidenten hießen. Als Millionen Menschen in der Amtszeit Michail Gorbatschows auf die Straße gingen, waren Andrei Sacharow und andere Dissidenten ihre Wortführer. Die Sowjetunion brach zusammen. Doch es brauchte nicht lange, bis Wladimir Putin im Kreml regierte.
Ein Mann mit Fellmütze spricht in ein Aufnahmegerät
Der russische Dissident Andrei Sacharow in einer Aufnahme von 1986.© imago/ITAR-TASS
Erst Tauwetter, dann wieder Frost. Einer der Prager Sieben, Pawel Litvinov, lebt heute in New York. Ich sprach mit ihm darüber, ob die Dissidentenbewegung im Rückblick gesiegt oder verloren hat.
"Rein technisch gesehen erlitt sie eine Niederlage, weil das Regime autoritär bleibt", führt er aus. "Dennoch gründet es nicht mehr auf einer Idee, für die man Menschen ermorden darf. Das Ziel dieses Regimes ist nicht Mord, sondern Macht. Dass es so ist, ist unser Sieg. Dass sie immer noch an der Macht sind, ist unsere Niederlage."
Mit "sie" meint Litvinov die Staatssicherheit, die Putin angeführt hatte, bevor ihm die Präsidentschaft in den Schoß fiel. Dennoch glaubt der alte Dissident an eine demokratische Zukunft Russlands.

Die Jugend erwartet Ergebnisse

Als ich 2012 Sergej Deloné fragte, wie lange Wladimir Putin Präsident bleibt, gab ihm der Dissident nur Zeit bis zum Ende des Jahres. Zwei Jahre später fragte ich Ludmila Alexejewa, wann Putin gehen würde. Es war das Jahr 2014, Russland hatte gerade die Krim annektiert. Alexejewa hoffte, 2017 den hundertstens Jahrestag der russischen Revolution ohne Putin zu begehen: "So wird es kommen, egal was sie tun."
Die Dissidenten haben sich geirrt. Ich fragte Pawel Litvinov, ob jemand sein hoffnungsloses Unterfangen heute in Russland weiterführt:
"Oh ja. Sie haben auch mehr Einfluss und sind besser organisiert, diese Jugendgruppen, die heute demonstrieren. Sie riskieren Mord und Verhaftung und sind zum Widerstand bereit. Und im Gegensatz zu uns erwarten sie Ergebnisse. Wir haben nichts erwartet. Heute ist man nicht so geduldig."
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