Die Ordnung der Dinge

Putzende Videobloggerinnen und emotionaler Detox

40:08 Minuten
Die Bloggerin Melissa Maker auf ihrem Videokanal "Cleanmyspace".
Die Bloggerin Melissa Maker auf ihrem Videokanal "Cleanmyspace". © Screenshot "YouTube"
Moderation: Marietta Schwarz · 15.09.2018
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Sauberkeit und Ordnung – das sind Themen, über die in Beziehungen gerne gestritten wird, für manche Paare ist das sogar ein Trennungsgrund. Unsere Sendung über Putzen, Fegen und innerem Frieden.
Bei manchen Paaren fliegen die Fetzen, wenn es um Sauberkeit und Ordnung geht: Der eine braucht aufgeräumte Schränke und gewischte Fußböden, der andere stört sich nicht an den Wollmäusen hinter dem Sofa. Manche Beziehungen zerbrechen sogar daran.
Dabei könnte es manchmal schon helfen wenn ein ordentlicher Mensch nur mal genauer hinschauen und so erkennen würde, dass auch der Unordnung oft eine Ordnung zugrundeliegt. Dazu rät jedenfalls die systemische Therapeutin Dörte Foertsch.

Mit aufgeräumten Küchen Millionenklicks erreichen

Und trotzdem: Nur die Ordnung gilt als Tugend, nicht aber das Chaos. Das ist jedenfalls der Eindruck, den die Youtuberinnen erwecken, die mit sorgfältigst aufgeräumten Einbauküchen Millionenklicks erreichen.
Und auch auf Kigalis Straßen, der angeblich aufgeräumtesten Stadt Afrikas, gilt Sauberkeit als Tugend und sogar als Pflicht: Einmal im Monat am sogenannten Umuganda Tag wird dort kollektiv gekehrt, gezupft und weggeräumt.
Putztag in Kigali
Einmal im Monat wird in der ruandischen Hauptstadt Kigali gekehrt. © Deutschlandradio / Linda Staude
Und wenn dann im Außen endlich alles sauber und ordentlich ist, dann kann man sich ja immer noch innerlich reinigen. Nach Darmspülungen, Nieren- und Leberreinungen, ist der emotionale Detox zu empfehlen. Dann ist die Welt endlich mal wieder ganz in Ordnung - zumindest für einen Moment.
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