"Die Maus, die brüllte"

Von Helmut Heimann |
Der amerikanische Journalist Hunter S. Thompson wurde mit seinem Gonzo-Stil zum Chronisten der Gegenkultur und zum Star-Autor. Mit Leisetreterei hatte er nie etwas am Hut. So radikal großkalibrig, wie er in "Fear and Loathing in Las Vegas" und anderen Texten Kritik am "American way of life" übte, war auch sein Abgang im Februar 2005: Out with a Luger-Bang!
Sein Freitod kann durchaus als sein endgültiger Kommentar zum Zustand des amerikanischen Traums interpretiert werden. Zu Lebzeiten gab er sich gern als wilder Mann - in seinen Texten wie auch im wirklichen Leben. In klassischer Outlaw-Manier schrie er seine Wut über das Scheitern des amerikanischen Traums heraus und offenbarte sich hinter all den Drogen- und Gewaltexzessen im Grunde als hoffnungsloser Romantiker.