Die Kultur der langen Mittagspause
10.07.2013
Mittagessen, Rollläden runter und ein Nickerchen. In südlicheren Gefilden zelebriert man die Siesta - und arbeitet dafür abends länger. Der lange Mittagsschlaf ist dagegen in Deutschland eher verpönt. Das Radiofeuilleton untersucht, warum.
Zwingt Deutschland den Südeuropäern nicht nur Sparprogramme, sondern auch seinen Lebensstil auf? Diese Frage ist Teil einer Diskussion über das europäische Selbstverständnis und landeseigene Identitäten, die zur Zeit auf den deutschen Feuilletonseiten geführt wird.
Den Anfang machte der italienische Starphilosoph Giorgio Agamben. Anfang des Jahres beschäftigte er sich in einem kurzen Essay mit der Kluft zwischen den Mittelmeeranrainern und den von Deutschland angeführten Nordstaaten Europas. Es ergebe "keinen Sinn, von einem Griechen oder einem Italiener verlangen zu wollen, dass er wie ein Deutscher lebt", meinte Agamben. Er beklagt auch eine einseitig politisch und fiskalisch ausgerichtete europäische Politik.
Gefährdet sie auch die Tradition der südländischen Mittagspause? Gewinn orientierte Effizienz kontra Lebenslust – diktiert von der Euro-Troika? Wird die Siesta zum Gegenstand eines innereuropäischen Kulturkampfes? ? Das wollen wir in dieser Woche im Radiofeuilleton diskutieren.
" Montag, 8. Juli "
11.07 Uhr
Korrespondent Gregor Ziolkowski klärt uns über die Herkunft der Siesta auf – und wie sie in Spanien ein Politikum wurde.
Radiofeuilleton, Deutschlandradio Kultur (MP3-Audio) Schlafen statt protestieren: Siesta in Zeiten der Krise
" Dienstag, 9. Juli "
14.07 Uhr
Radiofeuilleton, Deutschlandradio Kultur (MP3-Audio) Deutschlands "Siesta-Pioniere": Verordneter Büroschlaf im Rathaus Vechta
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15.50 Uhr
Radiofeuilleton, Deutschlandradio Kultur (MP3-Audio) Hörerdebatte: Mittagsschlaf bei der Arbeit - wären Sie dafür?"
" Freitag, 12. Juli "
14.07 Uhr
"Einfach lächerlich, dieses permanente Arbeiten ohne Pause"
Interview mit Thierry Paquot, französischer Philosoph und Autor von "Die Kunst des Mittagsschlafs"
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