Die Gespenster der RAF

Von Claudia Kramatschek |
Die Gespenster der RAF: Sie gehen weiterhin um. Das zeigen die gegenwärtigen, noch immer erregten Debatten, 30 Jahre nach dem blutigen Höhepunkt des Jahres 1977, in dem die Gründergeneration der RAF in Stammheim starb und die demokratische Verfassung der Bundesrepublik auf den Prüfstand gestellt wurde. 1998 erklärte die RAF ihre Auflösung.
Mit Brigitte Mohnhaupt wurde jüngst eine der Schlüsselfiguren des Jahres 1977 begnadigt; zugleich erheben die Angehörigen der Opfer ihre Stimmen und verlangen nach endgültiger Aufklärung. Doch genau die wird es wohl nicht mehr geben - zu sehr ist die Geschichte der RAF von Anfang an von Mythisierungen und Inszenierungen getragen gewesen.

Und noch immer ist diese Geschichte im Fluss: Das heißt, sie verändert sich mit jeder neuen Stimme, die über die einstige Zeit spricht. Zu diesen Stimmen zählt auch die Literatur - als Archiv der kollektiven Erinnerung. Das Feature "Die Gespenster der RAF" - erstmals gesendet im Jahr 2001 - bringt noch einmal fünf Autoren unterschiedlicher Generationen und ihre Bücher aus den Jahren 1978 bis 2001 zum Sprechen, deren Aussagen mittlerweile selbst Teil der Wahrnehmungsgeschichte der RAF geworden sind: Christian Geissler, F.C. Delius, Rainald Goetz, Michael Wildenhain, Leander Scholz sowie den RAF-Forscher Wolfgang Kraushaar.

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