Die Gesetzlosen

Einarmige und zweiarmige Banditen

Eine Pistole liegt auf einem Tablett.
Das Werkzeug eines Banditen © Imago / Gerhard Leber
Von Matthias Hanselmann · 26.07.2015
Der einarmige Bandit ist wahrscheinlich der harmloseste von allen: Ein Glücksspielautomat aus alten Zeiten, bei dem man nach Einwurf einer Münze an einem Hebel (Arm) zieht, um ihn zu starten. Ansonsten kennt man Banditen als "Gesetzlose" aller Art: Ausgestoßene, Verbrecher, Schurken, Vagabunden, Gangster, Outlaws, Bandoleros.
Apropos Bandoleros: In Spanien werden damit die Verbrecher bezeichnet, die zum Teil bei der armen Bevölkerung als wahre Freiheitskämpfer und als Wohltäter gelten. In England war Robin Hood ein solcher, in Amerika waren es Jesse James, Billy the Kid, Butch Cassidy oder auch Bonnie & Clyde. Vielleicht weil es wie in deren Leben unverhofft auf und wieder ab ging, nennen sich auch manche Achterbahnen in den Vergnügungsparks dieser Welt "Bandits".
Der wohl bekannteste Bandit der Filmgeschichte heißt Burt Reynolds. "Smokey and the Bandit" heißt der Film (in Deutschland "Ein ausgekochtes Schlitzohr"), in dem ein Trucker namens Bandit 400 Kisten Bier von Texas nach Georgia schmuggelt.
In der Geschichte der Popmusik wimmelt es nur so von Outlaws und Bandits, Dieben und Schurken. Auch wenn sie einem manchmal nur das Herz stehlen...

Musikalisches Histörchen

Brian Jones, eines der Gründungsmitglieder der Rolling Stones, wurde am 28. Februar 1942 in Cheltenham, England, geboren. Sein erster Vorname, den er aber im Musikgeschäft nicht benutzte lautete Lewis, doch so haben ihn wohl nur seine walisischen Eltern gerufen. Er hatte zwei jüngere Schwestern, die aber spielen hier keine Rolle, eher die Frau Mama, die ihrem hoffnungsvollen Sprössling als Erste Klavierunterricht gab. Die Tasten waren nicht so sein Ding, lieber spielte er Saxofon und Klarinette. Und die Gitarre kam erst in seinem 17. Lebensjahr zu seinem Instrumentarium dazu - was dann allerdings sein Leben vehement ändern sollte.

Auch sonst ließ der junge Mann nichts anbrennen, was ihm dann auch einen Australienaufenthalt einbrachte. Dorthin schickte ihn seine Familie, nachdem 1959 die erste 14-jährige Valerie ihm einen unehelichen Sohn gebar. Es sollte nicht sein letztes Kind sein, zwei weitere folgten bis 1961 - da war unser Musiker aber schon vom Bluesvirus infiziert und auf dem Weg zur Unsterblichkeit. Elmor James war sein Held und den hatte er bei Alexis Korner, dem britischen Bluesvater, gehört. Der 26. Juli war nicht sein Sterbetag – gestorben ist Brian Jones am 3. Juli 1969 –, an diesem Tag aber wurde sein Bild (in memoriam) auf dem Cover des "Rolling Stones"-Magazins abgedruckt. Die Rolling Stones spielen zwar noch immer Welt auf, Welt ab, in den Stadien. Die großen Jahre hat Brian Jones allerdings nicht mehr erlebt. Bereits 1967 hatte ihn seine Bandmitglieder rausgeworfen. Das gab ihm Zeit für ein paar Soloprojekte. Eines davon führte ihn zu Flötisten ins Rif-Gebirge nach Marokko, die dort dem Hirtengott Pan huldigen – allerdings ist Jones auf dem Album "Brian Jones presents the Pipes of Pan at Joujouka" nicht selbst zu hören. Ob Drogen zu seinem Tod führten oder nicht, wurde nie offiziell erklärt. Die offizielle Lesart ist - Tod durch Ertrinken.

E-Mail-Rätsel

Der elfjährige Kevin interessiert sich für Geschichte. Eines Nachts träumt er, dass ein Ritter auf seinem Pferd aus Kevins Kleiderschrank gesprungen kommt. In der folgenden Nacht wartet er wieder darauf und legt sich mit einer Kamera und einer Taschenlampe ins Bett. In dieser Nacht kommt aber kein Ritter, dafür aber sechs Zwerge ...
Mehr wird nicht verraten. Wenn Sie wissen, worum es hier geht, dann schreiben Sie uns eine Mail an sonntagmorgen@deutschlandradio.de.
Die Lösung besteht aus zwei Wörtern und hat mit unserem heutigen Motto zu tun.

Sonntagmorgen - das Radiorätsel

In unserem Radiorätsel fragten wir nach einem Mann, der seit 15 Jahren den "Yiddish Summer" in Weimar organisiert. Er ist selbst Musiker, war am Montag, den 20. Juli bei uns im Gespräch und hat sich mit Matthias Hanselmann über sein Leben, jüdische und jiddische Musik und seine eigenwillige Musik-Philosophie unterhalten. Sein Name: Alan Bern.