Die Filmstarts der Woche
Das Märchen "Der Fischer und seine Frau" bildet den Hintergrund für einen neuen Beziehungsfilm von Doris Dörrie. Der Dokumentarfilm "Mad Hot Ballroom" berichtet über ein Tanzprojekt von New Yorker Schülern. Zeta-Jones und Banderas agieren in einem neuen Zorro-Film.
"Der Fischer und seine Frau"
Deutschland 2005
Regie: Doris Dörrie
Darsteller: Alexandra Maria Lara, Christian Ulmen, Simon Verhoeven
Das alte Märchen ist Motto und Grundierung für einen Beziehungsfilm, der wie von Doris Dörrie gewohnt, unterhaltsam und in Ansätzen auch tiefgründig über das Verhältnis von Mann und Frau meditiert. Auch wenn hier der Mann Otto nicht wörtlich klagt "Meine Frau die Ilsebill will nicht so, wie ich gern will", leidet er doch unter seiner ehrgeizigen Ida, die nur das will, was seit der Emanzipation eigentlich Konsens ist: Frauen sollen und dürfen erfolgreich im Beruf sein, Kinder haben und einen liebenden Mann.
Dass das schwer zu machen ist, gehört zu den banalen Weisheiten und genau hier liegt auch das Problem: Ida ist im Film, anders als im Märchen, eine Sympathiefigur, Otto dagegen ein ebenfalls sympathischer, aber genügsamer Mensch, der weder Geld noch Erfolg zum Glücklichsein braucht, und deshalb gar nichts will, was Ida zu immer neuen Plänen und Ideen treibt.
Dass die Liebe dabei auf der Strecke bleibt, beklagt ein verwunschenes Fischpaar, das den banalen Beziehungsproblemen einen märchenhaft-poetischen Anstrich bringen soll, was nicht gelingt und als überflüssig- schmückendes Beiwerk eher stört.
Das Mosaik altbekannter Beziehungsquerelen ist humorvoll aufbereitet, dazwischen gibt es den einen oder anderen klugen Satz, aber mehr als Unterhaltung ist diesem Film nicht abzugewinnen, von Dorris Dörrie kann man eignetlich mehr erwarten.
"Mad Hot Ballroom"
USA 2005
Regie: Marilyn Agrelo
Darsteller: Kinder und Erzieher von drei 5. Klassen in New York
Der Dokumentarfilm aus New York berichtet wie der äußerst erfolgreiche Tanzfilm "Rhythm is it!" über ein interessantes Schulprojekt. Mitte der 90er Jahre entdeckte man in New York, dass Schüler, die Unterricht in Standardtänzen nehmen, seltener straffällig werden.
Daraus resultiert eine Bewegung, die in einem jährlichen Tanzwettbewerb gipfelt, der hier anhand dreier Schulen und aller Beteiligter dokumentiert wird. Der Charme besteht auch hier darin, dass wir ganz konkrete, unverstellte Einblicke in den mulitkulturellen Hexenkessel New York gewinnen, in dem soziale und kulturelle Unterschiede extrem aufeinanderprallen.
Wir sind mit der Kamera bei den Proben dabei, erfahren in Interviews Gedanken und Gefühle nicht nur der 10-Jährigen, sondern auch ihrer Erzieher und Tanzlehrer. Bei allem pädagogischen Impetus und vielleicht übertriebener Erwartungen auf ein Wunder wirkt die Energie, die beim Tanzen und vor allem dann im Wettbewerb freigesetzt, auch auf den Zuschauer elektrisierend und berührend.
Der Dokumentarfilm gehört in den USA schon jetzt zu den zehn erfolgreichsten aller Zeiten.
Link bei dradio.de:
Fazit - Hinreißende Charaktere
"Die Legende des Zorro"
USA 2005
Regie: Martin Campbell
Darsteller: Catherine Zeta-Jones, Antonio Banderas
Zehn Jahre nachdem der Edelmann Antonio Banderas die Maske des Zorro angelegt hat, streitet er wieder für die Rechte des kalifornischen Volkes, das 1850 am Vorabend der Aufnahme als Bundesstaat in die USA steht. Da finstere Mächte das verhindern wollen, muss er wieder aufs Pferd und kann sein Versprechen nicht einhalten, das er seiner Frau gegeben hat: Nichts mehr zu sein, als liebevoller Ehemann und Vater für seinen Sohn.
Catherine Zeta-Jones als Elena will sich damit nicht abfinden, reicht die Scheidung ein und bandelt mit einem zwielichtigen Adligen an, der als mächtiges Mitglied einer Geheimgesellschaft gegen den Anschluss Kaliforniens an die USA intrigiert.
Für einen klassischen Abenteuerfilm sind also alle Elemente von Spannung bis Romantik beisammen. Die Fortsetzung von "Die Maske des Zorro" unterhält sicher die Freunde des Genres, sie ist üppig ausgestattet, bietet rasante Fechtduelle und komische Einlagen. Dazu zwei Stars, die angenehm selbstironisch agieren dürfen.
Deutschland 2005
Regie: Doris Dörrie
Darsteller: Alexandra Maria Lara, Christian Ulmen, Simon Verhoeven
Das alte Märchen ist Motto und Grundierung für einen Beziehungsfilm, der wie von Doris Dörrie gewohnt, unterhaltsam und in Ansätzen auch tiefgründig über das Verhältnis von Mann und Frau meditiert. Auch wenn hier der Mann Otto nicht wörtlich klagt "Meine Frau die Ilsebill will nicht so, wie ich gern will", leidet er doch unter seiner ehrgeizigen Ida, die nur das will, was seit der Emanzipation eigentlich Konsens ist: Frauen sollen und dürfen erfolgreich im Beruf sein, Kinder haben und einen liebenden Mann.
Dass das schwer zu machen ist, gehört zu den banalen Weisheiten und genau hier liegt auch das Problem: Ida ist im Film, anders als im Märchen, eine Sympathiefigur, Otto dagegen ein ebenfalls sympathischer, aber genügsamer Mensch, der weder Geld noch Erfolg zum Glücklichsein braucht, und deshalb gar nichts will, was Ida zu immer neuen Plänen und Ideen treibt.
Dass die Liebe dabei auf der Strecke bleibt, beklagt ein verwunschenes Fischpaar, das den banalen Beziehungsproblemen einen märchenhaft-poetischen Anstrich bringen soll, was nicht gelingt und als überflüssig- schmückendes Beiwerk eher stört.
Das Mosaik altbekannter Beziehungsquerelen ist humorvoll aufbereitet, dazwischen gibt es den einen oder anderen klugen Satz, aber mehr als Unterhaltung ist diesem Film nicht abzugewinnen, von Dorris Dörrie kann man eignetlich mehr erwarten.
"Mad Hot Ballroom"
USA 2005
Regie: Marilyn Agrelo
Darsteller: Kinder und Erzieher von drei 5. Klassen in New York
Der Dokumentarfilm aus New York berichtet wie der äußerst erfolgreiche Tanzfilm "Rhythm is it!" über ein interessantes Schulprojekt. Mitte der 90er Jahre entdeckte man in New York, dass Schüler, die Unterricht in Standardtänzen nehmen, seltener straffällig werden.
Daraus resultiert eine Bewegung, die in einem jährlichen Tanzwettbewerb gipfelt, der hier anhand dreier Schulen und aller Beteiligter dokumentiert wird. Der Charme besteht auch hier darin, dass wir ganz konkrete, unverstellte Einblicke in den mulitkulturellen Hexenkessel New York gewinnen, in dem soziale und kulturelle Unterschiede extrem aufeinanderprallen.
Wir sind mit der Kamera bei den Proben dabei, erfahren in Interviews Gedanken und Gefühle nicht nur der 10-Jährigen, sondern auch ihrer Erzieher und Tanzlehrer. Bei allem pädagogischen Impetus und vielleicht übertriebener Erwartungen auf ein Wunder wirkt die Energie, die beim Tanzen und vor allem dann im Wettbewerb freigesetzt, auch auf den Zuschauer elektrisierend und berührend.
Der Dokumentarfilm gehört in den USA schon jetzt zu den zehn erfolgreichsten aller Zeiten.
Link bei dradio.de:
Fazit - Hinreißende Charaktere
"Die Legende des Zorro"
USA 2005
Regie: Martin Campbell
Darsteller: Catherine Zeta-Jones, Antonio Banderas
Zehn Jahre nachdem der Edelmann Antonio Banderas die Maske des Zorro angelegt hat, streitet er wieder für die Rechte des kalifornischen Volkes, das 1850 am Vorabend der Aufnahme als Bundesstaat in die USA steht. Da finstere Mächte das verhindern wollen, muss er wieder aufs Pferd und kann sein Versprechen nicht einhalten, das er seiner Frau gegeben hat: Nichts mehr zu sein, als liebevoller Ehemann und Vater für seinen Sohn.
Catherine Zeta-Jones als Elena will sich damit nicht abfinden, reicht die Scheidung ein und bandelt mit einem zwielichtigen Adligen an, der als mächtiges Mitglied einer Geheimgesellschaft gegen den Anschluss Kaliforniens an die USA intrigiert.
Für einen klassischen Abenteuerfilm sind also alle Elemente von Spannung bis Romantik beisammen. Die Fortsetzung von "Die Maske des Zorro" unterhält sicher die Freunde des Genres, sie ist üppig ausgestattet, bietet rasante Fechtduelle und komische Einlagen. Dazu zwei Stars, die angenehm selbstironisch agieren dürfen.