Hinreißende Charaktere
Die in Kuba geborene Regisseurin Marilyn Agrelo folgt in dem Tanzfilm "Mad Hot Ballroom" mit ihrer Kamera jungen Tänzern in New York City. Diese ganz andere amerikanische Variante von "Rhythm is it" hat hinreißende Charaktere und zeigt eine multikulturelle Gesellschaft, die sich über den Tanz näher kommt.
Sie tanzen Tango Rumba, Foxtrott und Salsa mit einer Innbrunst, einer Leidenschaft und so viel Lebensfreude, dass es ansteckend wirkt. Dabei sind die Kids gerade einmal zwischen acht und zwölf Jahren alt und besuchen ganz unterschiedliche öffentliche Schulen in New York City. "Dancing Classrooms" heißt dieses gemeinnützige Programm, dass derzeit viele Schulen der größten amerikanischen Metropole anbieten: In einem zehn Wochen langen Intensivkurs lernen die jungen Tänzer und Tänzerinnen die Grundlagen der unterschiedlichen Gesellschaftstänze und trainieren dann für das große Finale, bei dem sie sich mit den Schülern aus ganz New York messen. Regisseurin Marilyn Agrelo wollte mit dem Film auch ihrer Heimatstadt ein filmisches Denkmal setzen.
Marilyn Agrelo: "Die wichtigste Motivation für mich war, einen Film über New York zu drehen. Ich finde viele New York Filme sind so negative Porträts über eine kalte Stadt voller Gewalt mit Menschen denen alles egal ist. Aber schauen sie sich die Lehrer in diesem Film an. Sie weinen wenn sie sehen wie ihre Schützlinge Erfolge oder Misserfolge feiern. Es war so schön zu beobachten, dass die Kids einfach gute Kinder sind, keine Kriminellen, dass sie Träume haben, wie jeder andere auch."
"Mad Hot Ballroom dancing" ist viel mehr, als nur ein Film über das Tanzen, es geht der Regisseurin auch um Selbstüberwindung, das Kennen lernen des anderen Geschlechts auch durch Berührungen. Über das Tanzen finden auch Kinder ganz unterschiedlicher Nationalitäten zueinander: Laut Statistik des American Ballroom Dancing Theaters sind rund 20 Prozent der Schüler weiß, 25 Prozent schwarz, 30 Prozent asiatischer und 25 Prozent lateinamerikanischer Herkunft. Und zwei arabische Jungs, die aus religiösen Gründen nicht selber tanzen dürfen, sieht man im Film dabei, wie sie wie DJ’s die Musik auflegen. Besonders spannend war für die Regisseurin dann nach Fertigstellung des Films wie das Publikum reagieren würde.
Marilyn Agrelo: "Zunächst wurde unser Film vom Tribeca Filmfestival in New York eingeladen. Es gab eine Open Air Aufführung mit 2400 Plätzen. Das war unsere erste Chance den Film erstmals allen Beteiligten zu zeigen. Über 3000 Zuschauer kamen. Das war Wahnsinn. Für die Kids wurden Busse gemietet. Und sie lachten und hatten Spaß. Und so hatte es dieses kleine Videoprojekt auf diese Riesenleinwand geschafft. Ich hatte mir vorher Sorgen gemacht, weil ich auch Kids zeige, die weinen, ein Junge wird aus dem Team geworfen und wir zeigen die Tränen wenn die Schüler mit ihren Lehren verlieren. Ich rede im Film auch über Armut und schwierige Lebensumstände und so war ich doch unsicher, wie alle Beteiligten den fertigen Film aufnehmen würden. Am Ende war ich dann so glücklich und erleichtert, weil alle positiv reagierten. Im vielerlei Hinsicht war dieses Projekt von Anfang an mit Glück gesegnet."
Besonders verbunden fühlte sich die Regisseurin zu den Kindern der dominikanischen Einwanderer, weil Marilyn Agrelo in Kuba geboren wurde. Ein Teil der Familie wie ihr Cousin ist bis heute dort geblieben und so hat die Filmemacherin begonnen Kuba zu bereisen und das mit einer Videokamera. Ganz legal ist das nicht, sie muss immer über Mexiko einreisen, weil amerikanische Staatsbürger offiziell Kuba nicht besuchen dürfen. Und Marilyn Agrelo sieht Kuba ganz anders als die Bush Administration und viele Exilkubaner. Dabei weiss sie, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt.
Marilyn Agrelo: "Es ist ein unglaublicher Ort. Ich finde Kuba wirklich faszinierend. Ich denke, wenn sich das Land verändert,- was passieren wird, wenn Castro nicht mehr da ist- , dann wird Kuba sehr viel von seiner Eigenheit verlieren. Das ist traurig irgendwie. Ich muss diesen Film also schnell beenden."
Zurzeit genießt die sympathische Regisseurin einfach noch den Erfolg von "Mad Hot Ballroom Dancing" und war ganz gespannt auf die Deutschlandpremiere des Films beim Filmfestival Hamburg, wo sie spürte, dass in ihrem Film auch eine universelle Kraft liegt. In den USA gewann ihr Werk auf Festivals gleich mehrere Publikumspreise und spielte fast zehn Millionen Dollar ein. Damit gehört "Mad Hot Ballroom Dancing" schon heute zu den zehn erfolgreichsten Dokumentarfilmen der US Kinogeschichte. Let’ s Dance…
Marilyn Agrelo: "Die wichtigste Motivation für mich war, einen Film über New York zu drehen. Ich finde viele New York Filme sind so negative Porträts über eine kalte Stadt voller Gewalt mit Menschen denen alles egal ist. Aber schauen sie sich die Lehrer in diesem Film an. Sie weinen wenn sie sehen wie ihre Schützlinge Erfolge oder Misserfolge feiern. Es war so schön zu beobachten, dass die Kids einfach gute Kinder sind, keine Kriminellen, dass sie Träume haben, wie jeder andere auch."
"Mad Hot Ballroom dancing" ist viel mehr, als nur ein Film über das Tanzen, es geht der Regisseurin auch um Selbstüberwindung, das Kennen lernen des anderen Geschlechts auch durch Berührungen. Über das Tanzen finden auch Kinder ganz unterschiedlicher Nationalitäten zueinander: Laut Statistik des American Ballroom Dancing Theaters sind rund 20 Prozent der Schüler weiß, 25 Prozent schwarz, 30 Prozent asiatischer und 25 Prozent lateinamerikanischer Herkunft. Und zwei arabische Jungs, die aus religiösen Gründen nicht selber tanzen dürfen, sieht man im Film dabei, wie sie wie DJ’s die Musik auflegen. Besonders spannend war für die Regisseurin dann nach Fertigstellung des Films wie das Publikum reagieren würde.
Marilyn Agrelo: "Zunächst wurde unser Film vom Tribeca Filmfestival in New York eingeladen. Es gab eine Open Air Aufführung mit 2400 Plätzen. Das war unsere erste Chance den Film erstmals allen Beteiligten zu zeigen. Über 3000 Zuschauer kamen. Das war Wahnsinn. Für die Kids wurden Busse gemietet. Und sie lachten und hatten Spaß. Und so hatte es dieses kleine Videoprojekt auf diese Riesenleinwand geschafft. Ich hatte mir vorher Sorgen gemacht, weil ich auch Kids zeige, die weinen, ein Junge wird aus dem Team geworfen und wir zeigen die Tränen wenn die Schüler mit ihren Lehren verlieren. Ich rede im Film auch über Armut und schwierige Lebensumstände und so war ich doch unsicher, wie alle Beteiligten den fertigen Film aufnehmen würden. Am Ende war ich dann so glücklich und erleichtert, weil alle positiv reagierten. Im vielerlei Hinsicht war dieses Projekt von Anfang an mit Glück gesegnet."
Besonders verbunden fühlte sich die Regisseurin zu den Kindern der dominikanischen Einwanderer, weil Marilyn Agrelo in Kuba geboren wurde. Ein Teil der Familie wie ihr Cousin ist bis heute dort geblieben und so hat die Filmemacherin begonnen Kuba zu bereisen und das mit einer Videokamera. Ganz legal ist das nicht, sie muss immer über Mexiko einreisen, weil amerikanische Staatsbürger offiziell Kuba nicht besuchen dürfen. Und Marilyn Agrelo sieht Kuba ganz anders als die Bush Administration und viele Exilkubaner. Dabei weiss sie, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt.
Marilyn Agrelo: "Es ist ein unglaublicher Ort. Ich finde Kuba wirklich faszinierend. Ich denke, wenn sich das Land verändert,- was passieren wird, wenn Castro nicht mehr da ist- , dann wird Kuba sehr viel von seiner Eigenheit verlieren. Das ist traurig irgendwie. Ich muss diesen Film also schnell beenden."
Zurzeit genießt die sympathische Regisseurin einfach noch den Erfolg von "Mad Hot Ballroom Dancing" und war ganz gespannt auf die Deutschlandpremiere des Films beim Filmfestival Hamburg, wo sie spürte, dass in ihrem Film auch eine universelle Kraft liegt. In den USA gewann ihr Werk auf Festivals gleich mehrere Publikumspreise und spielte fast zehn Millionen Dollar ein. Damit gehört "Mad Hot Ballroom Dancing" schon heute zu den zehn erfolgreichsten Dokumentarfilmen der US Kinogeschichte. Let’ s Dance…