Deutsches Symphonie-Orchester unter Giovanni Antonini

Mit Mozart in den Mai

Ein grauhaariger Mann sieht in die Kamera vor dunklem Hintergund
Der Dirigent Giovanni Antonini © Marco Borggreve/DSO Berlin
Moderation: Volker Michael · 01.05.2021
Dirigent Giovanni Antonini gibt sein Debüt beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin - mit einer Musik-Vertrauten an der Seite: Geigerin Isabelle Faust. Ein musikalisches Dream-Team, das Mozart spielt. Danach folgen strahlende Werke von Locatelli und Haydn.
"Das Orchester wirkt sehr interessiert, und es gibt viele junge Musikerinnen und Musiker, die sehr offen sind. Die neue Generation ist neugierig. Auch wenn sie selbst nicht so oft Barockmusik spielen, hören sie doch häufig Alte Musik." Giovanni Antonini, seines Zeichens Experte für die Musik des Barock und der Klassik ist des Lobes voll für das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin.
Eine Frau blickt in die Kamera, hält ihr Instrument, die Geige, vor sich
Die Geigerin Isabelle Faust hat mit Dirigenten Anotini schon oft Mozart im Konzert gespielt - nur noch nie beim DSO.© Felix Broede/DSO Berlin
Isabelle Faust ist regelmäßig beim DSO eingeladen. Für dieses Konzert hat sie sich das G-Dur-Konzert von Wolfgang Amadeus Mozart KV 216 ausgewählt.
Es gilt als lichtes, fröhliches und fantasievolles Stück, das aus Salzburger Jugendjahren stammt. Mozart kombiniert Zitate aus Opern und Gassenhauerim freestyle und nimmt damit moderne Techniken vorweg - und das mit seiner typisch leichten Mozartschen Art.

Die Tränen der Ariadne

In der Mitte zwischen Mozart und Haydn steht italienische Barockmusik, die Giovanni Antonini so vorstellt: "Ich wollte aber auch Barockmusik mit ins Programm nehmen, die ein Symphonie-Orchester eher selten spielt. Da haben wir Pietro Locatellis Il pianto d’Arianna herausgesucht.
Ein sehr besonderes Concerto Grosso, ein Meisterwerk, das ich mit Isabelle häufiger aufführen möchte. Es ist eine Art Programmmusik: Die Geschichte von Ariadne auf Naxos, die von Theseus verlassen wurde. Ein reines Instrumentalwerk voller Atmosphäre, die Solovioline singt Rezitative mit imaginärem Text, man kann Locatellis Vorstellungen sehr gut folgen, dieser Poesie, die schon Monteverdi in seinem "Lamento d’Arianna" vertont hat. Diesmal aber ohne Gesang.

Immer wenn es Affekte gibt

Und vor Locatelli spielen wir Marinis Passacaglio. Biagio Marini war zu Beginn des 17. Jh. ein Pionier der Violinmusik. Dieses Stück ist eine wunderschöne Passacaglia. Ich habe es an diese Stelle gesetzt, weil in der Barockoper die Passacaglia immer dann kommt, wenn in der Handlung eine Lamento-Stimmung entsteht, wenn es Affekte gibt, wenn ein Toter beklagt wird. Und das passt hervorragend zu Locatellis "Il pianto d’Arianna".
Lichter Haydn
Zum Schluss wird Joseph Haydn erklingen, eine seiner Pariser Sinfonie, für die der Komponist eine Superstar-Honorierung erhielt. Und Mit dieser Sinfonie Nr. 82 wusste er das anspruchsvolle Publikum der französischen Metropole zu begeistern. Lichtes C-Dur für den Mai-Start.
Live aus dem Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks Berlin
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 G-Dur KV 216
Biagio Marini
Passacaglio g-Moll
Pietro Antonio Locatelli
"Pianto di Arianna" - Concerto Grosso Es-Dur für zwei Violinen, Viola, Violoncello und Streicher op. 7 Nr. 6
Joseph Haydn
Sinfonie C-Dur Hob I:82

Isabelle Faust, Violine
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Giovanni Antonini

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