Deutsche Bahn auf Abwegen
Nirgends ist das Manipulationspotential größer als im Internet – eine Tatsache, die einigen Unternehmen allzu verlockend erscheinen mag. Die Deutsche Bahn etwa hat 2007 knapp 1,3 Millionen Euro für verdeckte PR-Beiträge ausgegeben, um ihr Image zu verbessern, meldet die Nachrichtenagentur epd.
Nirgends ist das Manipulationspotential größer als im Internet – eine Tatsache, die einigen Unternehmen allzu verlockend erscheinen mag. Die Deutsche Bahn etwa hat 2007 knapp 1,3 Millionen Euro für verdeckte PR-Beiträge ausgegeben, um ihr Image zu verbessern, meldet die Nachrichtenagentur epd. Zu den Aktivitäten zählten Blog-Einträge, Leserbriefe, Meinungsumfragen und fertige Medienbeiträge, wie der Konzern am Donnerstag in einer Mitteilung einräumte. Der neue Bahn-Chef Rüdiger Grube erklärte, er lehne diese Form der PR „entschieden ab“. Er will umgehend Konsequenzen ziehen, „um auch hier den zugesagten Neubeginn in der Unternehmenskultur zu dokumentieren“.
Laut epd hat die PR-kritische Initiative LobbyControl die Bahn am 19. Mai auf die verdeckten PR-Maßnahmen aufmerksam gemacht. Daraufhin habe Grube am 20. Mai die Beratungsgesellschaft KPMG mit der Prüfung des Sachverhalts beauftragt. Das Ergebnis sei gestern vorgelegt worden.
Die Initiative LobbyControl teilte in Köln mit, dass die Lobby-Agentur „European Public Policy Advisers“ (EPPA) von der Bahn mit den PR-Maßnahmen beauftragt worden sei. EPPA habe wiederum die „«Denkfabrik Berlinpolis“ hinzugezogen. Berlinpolis habe 2007 massiv in die Debatte um die Bahnprivatisierung und in den Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer eingegriffen, führte LobbyControl weiter aus. Insbesondere habe die Agentur mehrere Meinungsumfragen zur Bahnprivatisierung und zum Lokführer-Streik publiziert, die zu bahnfreundlichen Ergebnissen geführt hätten.
Der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken erklärte, die Vorgänge seien „kein Kavaliersdelikt, sondern ein handfester Skandal“. Wenn die Bahn mit Hilfe manipulierter Medienbeiträge versucht habe, die öffentliche Meinung in ihrem Sinne zu beeinflussen, müssten sich die Gerichte damit befassen. /vli
Weitere Informationen: tagesschau.de
Laut epd hat die PR-kritische Initiative LobbyControl die Bahn am 19. Mai auf die verdeckten PR-Maßnahmen aufmerksam gemacht. Daraufhin habe Grube am 20. Mai die Beratungsgesellschaft KPMG mit der Prüfung des Sachverhalts beauftragt. Das Ergebnis sei gestern vorgelegt worden.
Die Initiative LobbyControl teilte in Köln mit, dass die Lobby-Agentur „European Public Policy Advisers“ (EPPA) von der Bahn mit den PR-Maßnahmen beauftragt worden sei. EPPA habe wiederum die „«Denkfabrik Berlinpolis“ hinzugezogen. Berlinpolis habe 2007 massiv in die Debatte um die Bahnprivatisierung und in den Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer eingegriffen, führte LobbyControl weiter aus. Insbesondere habe die Agentur mehrere Meinungsumfragen zur Bahnprivatisierung und zum Lokführer-Streik publiziert, die zu bahnfreundlichen Ergebnissen geführt hätten.
Der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken erklärte, die Vorgänge seien „kein Kavaliersdelikt, sondern ein handfester Skandal“. Wenn die Bahn mit Hilfe manipulierter Medienbeiträge versucht habe, die öffentliche Meinung in ihrem Sinne zu beeinflussen, müssten sich die Gerichte damit befassen. /vli
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