Des Tages schönste Stunde

Frühstück

Frühstücksteller mit Brötchen, Ei, Marmelade, Käse, Schinken und Gurkenscheiben - mit Kaffee und Orangensaft
Frühstücksteller mit Brötchen, Ei, Marmelade, Käse, Schinken und Gurkenscheiben - mit Kaffee und Orangensaft © Imago / Westend61
Von Matthias Hanselmann · 08.11.2015
Das Wort Frühstück reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück und bezeichnete das früh morgens gegessene Stück Brot, das Früh-Stück. Das englische Wort breakfast steht für das Brechen des Fastens nach der Nacht. Auch im Französischen bedeutet "petit-déjeuner" wörtlich "das kleine Fastenbrechen".
Stell auf den Tisch das braune Kaffeekännchen
und rück mir näher, dickes Ännchen!
Die Sonne scheint, die Vöglein pfeifen,
man kann dich mollig in die Backen kneifen.
Wie schmeckt das Frühstück Mund an Munde!
Dies ist des Tages schönste Stunde.
So lautete Kurt Tucholskys Ode an das Frühstück. Und Joachim Ringelnatz formulierte es in seinem Gedicht "Morgenwonne" wie folgt:
Aus meiner tiefsten Seele zieht
mit Nasenflügelbeben
ein ungeheurer Appetit
nach Frühstück und nach Leben.
Auch in der Popmusik wird das Frühstück reichlich besungen, sei es Johnny Cash, der beans für breakfast mag oder Lorrie Singer, die wie viele andere Menschen ein breakfast in bed vorzieht.
Für viele Menschen läuft ohne ein Frühstück erst einmal überhaupt nichts. Man braucht es, um den Kreislauf und die Verdauung anzuregen und, wie man so schön sagt, "in die Gänge zu kommen". Es lebe also das morgendliche Brechen des Fastens, in welcher Form auch immer. Guten Appetit!

Musikalische Histörchen

Der Liverpooler Geschäftsmann Brian Epstein wollte sich am 8. November 1961 im Cavern-Klub erkundigen, wann der nächste Auftritt der Beatles sein würde. Grund war der Plattenvertrag, den die Beatles am 1. Juli 1961 mit der Polydor geschlossen hatten. Die Single, das von Bert Kämpfert produzierte und von Tony Sheridan gesungene, "My Bonnie" wurde in Deutschland rund 100.000 Mal verkauft – die Beatles firmierten dabei unter dem Pseudonym "Beat Boys". Als die Nachfrage in Epsteins Laden stieg, bestellte er 25 Exemplare, die allerdings schnell verkauft waren, so dass er Nachschub ordern musste. Am 9. November besuchte Epstein dann einen Auftritt der Beatles im Cavern-Club und nahm einen ersten Kontakt auf. Ein weiteres Treffen wurde für den 10. Dezember 1961 verabredet, diesmal in Epsteins Laden. Der Rest ist Geschichte.

Die Schauspielerin Audrey Hepburn vor einem Gemälde von Vincent Van Gogh während einer Filmszene. Undatierte Aufnahme. 
Audrey Hepburn vor einem Gemälde von Vincent Van Gogh während einer Filmszene.© picture alliance / dpa / Bert Reisfeld

Filmrätsel

Der Song zu diesem Film ist längst ein Klassiker geworden. Der Text zu "Moon River" von Johnny Mercer und die Musik von Henry Mancini wurden 1962 mit einem Oscar für den besten Filmsong ausgezeichnet. Die Interpreten dieser Melodie sind so etwas wie ein "Who Is Who" der Popkultur. Der Bogen reicht von Louis Armstrong über Judy Garland und Katie Melua bis zu Elton John und Tommy Emmanuel. Doch in welchem Film war das Lied zu hören und wer schuf die literarische Vorlage zu dem Film, der 1961 von Blake Edwards in Szene gesetzt worden ist?

Die Antwort lautet: Das Lied "Moon River" war in dem Film "Frühstück bei Tiffany" zu hören und die literarische Vorlage lieferte Truman Capote.

Blick auf das Schloss Rheinsberg in Brandenburg: Das Schloss Rheinsberg ist Sitz des Kurt-Tucholsky-Literaturmuseums
Blick auf das Schloss Rheinsberg in Brandenburg: Das Schloss Rheinsberg ist Sitz des Kurt-Tucholsky-Literaturmuseums© picture-alliance/ dpa

Dichterrätsel

Die Zeilen zum Thema Frühstück stammten von Kurt Tucholsky.

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