Der Tag mit Ulrike Herrmann

Ungarns Premier Victor Orban positioniert sich im Europawahlkampf

Die Journalistin Ulrike Herrmann
Die taz-Journalistin Ulrike Herrmann © Deutschlandradio / Manfred Hilling
Moderation: Jenny Genzmer · 28.07.2018
Ungarns Premier Orban legt sich heute auf seinen Kurs im Europa-Wahlkampf fest. Wir sprechen darüber mit unserem Studiogast, der taz-Journalistin Ulrike Herrmann. Weitere Themen sind der Handelskrieg mit China, der Einbruch der Facebook-Aktie und der Christopher Street Day.
Ungarns Regierungschef Viktor Orban hält heute eine europapolitische Rede vor seinen Anhängern. Den Erwartungen zufolge wird sich der rechtskonservative Politiker zu seinem Kurs bei den Europawahlen 2019 äußern. Er werde die angebliche Kluft zwischen den "Brüsseler Eliten" und den "Menschen in Europa" zum Hauptthema seiner Ansprache machen, hieß es in Budapest. Wir sprechen darüber mit unserem Studiogast, der taz-Journalistin Ulrike Herrmann. Dabei beschäftigt uns auch der Aufruf von drei Bürgermeistern aus dem Rheinland, die mehr Flüchtlinge aufnehmen wollen.
Mesut Özils Rücktritt aus der Nationalmannschaft löste eine Rassismus-Debatte aus. Der Aktivist Ali Can rief den Hashtag "MeTwo" ins Leben, unter dem inzwischen Tausende von ihren Alltagserfahrungen mit Diskriminierung berichten. Wo fängt Rassismus an und wann treffen einfach nur unterschiedliche kulturelle Erfahrungen aufeinander?

Handelskrieg mit China geht weiter

Wir blicken auch nochmal auf die Washingtoner Handelspolitik. Nach der Einigung der EU mit den USA ist der der Konflikt mit China unverändert nicht gelöst. Aus der EU-Kommission hieß es, man habe Trump die Zusage machen können, weil wegen der sinkenden Preise durch den Handelsstreit zwischen den USA und China die Nachfrage für amerikanisches Soja in Europa steigen werde. Peking hatte Vergeltungsmaßnahmen auf US-Soja-Importe verhängt. Erwartet wird, dass andere Hauptproduzenten wie Brasilien und Argentinien deswegen ihre Exporte mehr nach China verlagern werden. Werden die US-Experte von Soja nach Europa nun tatsächlich steigen?

Schlappe für Facebook

Diese Woche verlor Facebook auf einen Schlag rund 120 Milliarden Dollar an Börsenwert. Ein Auslöser war, dass die Nutzerzahlen in Europa den Erwartungen nicht entsprochen hatten. In Deutschland stand nach einem Jahr außerdem das "Netzwerk-Durchsetzungs-Gesetz" auf dem Prüfstand. Kommt der Konzern also ins Wanken oder wird er sich einfach nur umstrukturieren? Zeigen sich da die Folgen des gigantischen Datenskandals? Nimmt die Facebook-Müdigkeit zu?
Die queere Parade zum "Christopher Street Day" (CSD) zieht zum 40. Mal durch die Berliner Innenstadt. Sie ist eine Demonstration im Zeichen des Regenbogens, für Gleichstellung und gegen Diskriminierung. Nicht nur die LGBTI-Community feiert sich selbst, sondern zahlreiche Berliner feiern mit. Sind die CSD-Themen in der Mitte der Gesellschaft angekommen? (gem)

Ulrike Herrmann ist Wirtschaftsredakteurin bei der "taz". Nach einer Ausbildung zur Bankkauffrau absolvierte sie die Henri-Nannen-Schule und studierte Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin. Seit dem Jahr 2000 arbeitet sie für die Berliner Tageszeitung "taz", unter anderem als Leiterin der Meinungsredaktion und als Parlamentskorrespondentin.

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