Schicht im Schacht - Abschied von der Steinkohle

Die letzte Steinkohlezeche in Deutschland ist dicht: Der Steinkohleabbau, einst Motor der deutschen Wirtschaft, ist Geschichte. Wir senden live aus Bottrop und sprechen mit Zeitzeugen und dem Historiker Franz-Josef Brüggemeier.
Das "Grubengold" wird nicht mehr gefördert in Deutschland. Kohlehobel und Förderbänder werden abgebaut, Schächte verfüllt. Über 150 Jahre Steinkohleabbau hat die Landschaft und die Menschen geprägt, Europa mitgestaltet. Ohne Kohle gäbe es wohl keine moderne Industriegesellschaft, kein Wachstum, weniger Wohlstand.
Ohne Kohle wären Kriege nicht geführt worden
Zur Wahrheit gehört auch: Ohne Kohle wären Kriege nicht geführt worden, jedenfalls nicht in dem Ausmaß. Das Ruhrgebiet wäre sicher nicht gleich mehrfach zur Waffenschmiede der Nation geworden. "Kohle schuf die Welt, in der wir leben", sagt der Wirtschaftshistoriker Franz-Josef Brüggemeier. Der Kern der Europäischen Union, so wie wir sie heute kennen, ist die Montanunion. Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auch deshalb gegründet, damit in Europa nie wieder jemand wegen der Kohle Krieg führt.
Gelingt der Strukturwandel?
Aber was bleibt, wenn der Bergbau geht? Nur schiefe Fassaden und rissige Wände? Nur Gift im Schacht und Salz im Wasser? Einige Hundert Kumpel werden noch längere Zeit unter Tage mit der Abwicklung und der Beseitigung der Folgeschäden beschäftigt sein. Lassen sich die Folgeprobleme in den Griff bekommen? Gelingt der Strukturwandel, oder entwickelt sich das Ruhrgebiet zum Armenhaus?
Der Blick zurück und nach vorn: Schicht im Schacht nach 150 Jahren Steinkohleabbau. Zwei Stunden live von der Zeche Prosper-Haniel in Bottrop - mit dem Historiker Franz-Josef Brüggemeier, Zeitzeugen und unserem Landeskorrespondenten Moritz Küpper.