Der Tag mit Ijoma Mangold

Was bringt der Kirchenstreik der katholischen Frauen?

26:02 Minuten
Der kulturpolitische Korrespondent der Wochenzeitung "Die Zeit", Ijoma Mangold zu Gast bei Deutschlandfunk Kultur in Berlin
Der kulturpolitische Korrespondent der Wochenzeitung „Die Zeit“, Ijoma Mangold. © Deutschlandradio / Alexander Moritz
Moderation: Anke Schaefer · 10.05.2019
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Mit dem Journalisten Ijoma Mangold sprechen wir über schrumpfende Steuereinnahmen, den Streik katholischer Frauen und die JugendPolitikTage in Berlin. Außerdem Thema: Die Biennale in Venedig und das Urteil von Amberg gegen vier gewalttätige Asylbewerber.
Die Steuereinnahmen schrumpfen, weil die Konjunktur sich abkühlt. Der Bund dürfte deshalb in den kommenden Jahren etwa 70 Milliarden Euro weniger einnehmen als noch im letzten Quartal 2018 geschätzt. Und Bundesfinanzminister Olaf Scholz will dennoch an der schwarzen Null festhalten. Ist für uns Bürger jetzt "die Party vorbei", wie Friedrich Merz schon vor Monaten unkte? Sind Einschnitte bei Sozialleistungen zu erwarten?
Katholische Frauen rufen ab 11. Mai im Rahmen der Aktion "Maria 2.0" zu einem bundesweiten Kirchenstreik auf. Hintergrund: Die Kirche diskutiert und beschließt derzeit zwar einiges, um Kinder und Jugendlich vor sexuellem Missbrauch zu schützen und Täter zu bestrafen. Doch die Situation der Frauen - ihr Mitspracherecht in der katholischen Kirche - hat sich kaum verbessert. Was bringt der Streik?

Von wegen konfliktscheue und lasche Jugend?

In Berlin versammeln sich vom heutigen Freitag bis zum 12. Mai 450 Jugendliche aus ganz Deutschland zu den JugendPolitikTagen. Die jungen Leute campieren vor dem Hauptbahnhof in einem eigens errichteten Zelt. Im Rahmen von Foren, Arbeitsgruppen und Ergebniswerkstätten will die Generation "Fridays for Future" Impulse für eine jugendgerechte Politik geben. Die Themen kommen aus den Themenfeldern Städte und Dörfer, Bildung und Arbeit, Zusammenleben und Demokratie sowie Umwelt und Gesundheit. Eine Absage an eine angeblich konfliktscheue und desinteressierte Generation?
Der deutsche Pavillion auf der Biennale in Venedig: Wie repräsentativ - und verkopft - muss/darf Kunst sein?
Nach den Prügelattacken im bayerischen Amberg im Dezember 2018 muss einer der vier angeklagten Asylbewerber ins Gefängnis. Das Amtsgericht verurteilte den 18 Jahre alten Iraner am Freitag zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und sieben Monaten. Die drei anderen jungen Männer erhielten Bewährungsstrafen. Gewaltbereite Pöbler, die ihre Mitmenschen bedrängen oder verletzen gibt es auch in Fußballstadien oder U-Bahnen. Wird dann immer mit gleichem Maß gemessen?

Ijoma Mangold ist kulturpolitischer Korrespondent der Wochenzeitung "Die Zeit". Der Literaturkritiker wurde 1971 in Heidelberg geboren. Er studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in München, Bologna und Berlin. Seine journalistische Laufbahn begann er bei der "Berliner Zeitung", arbeitete späte für die "Süddeutschen Zeitung" und wechselte anschließend zur "Zeit". Er moderierte mit Amelie Fried die ZDF-Literatursendung "Die Vorleser" und ist Träger des Berliner Preises für Literaturkritik. 2017 erschien seine Autobiografie "Das deutsche Krokodil".

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