"Das Wilde hat keine Worte"

Von Carola Wiemers · 06.12.2011
Nach fast vier Jahrzehnten freut sich die schwedische Literatur über einen Literaturnobelpreis. Mit Tomas Tranströmer wird der Lyriker unter den bedeutenden schwedischen Autoren geehrt.
Mit seinen Texten beschert Tomas Tranströmer dem Leser ein Fest, das alle Sinne umfasst. Seine einst von den Surrealisten inspirierte Poesie ist kein Spiel, sie braucht keine Verkleidung durch Sprache. Tomas Tranströmers Rhetorik ist klar und geheimnisvoll. Es gilt die Realität des Alltäglichen als ein Universum zu erkunden, das voller wunderbarer Rätsel ist. Die Natur spielt darin eine eigenwillige Rolle. Sie ist ein Reservoir von kleingehaltenen Ekstasen, die sich in sachten Schwingungen und leisen Zwischentönen entladen. Mit Tomas Tranströmer gehen wir in eine Schule des Sehens und lernen, begierig das Alphabet neu zu buchstabieren.

Am 10. Dezember wird die Auszeichnung der Schwedischen Akademie in Stockholm feierlich übergeben. Nach fast vier Jahrzehnten wird damit erstmals wieder ein schwedischer Schriftsteller geehrt. Tomas Tranströmer zählt längst zu den besten Lyrikern der Weltliteratur.


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