Das Hoftheater in der Kuranlage in Bad Lauchstädt

Das echte Goethe-Theater

55:05 Minuten
Blick in das Halbrund des Theaters auf die alte Kulissenbühne.
Diesen Blick hatte schon Goethe, als er im Haus inszenierte und auf seinem Regiestuhl saß. © imago images / Köhn
Von Kirsten Liese · 24.01.2020
Alle fahren nach Weimar, um Goethes Theater zu suchen. Doch das ist längst nicht mehr existent. Es gibt aber eine Art Kopie des Originals, in Bad Lauchstädt. Hier probte Goethe und kurte seine Frau. Viel Originales aus dieser Zeit ist dort noch erhalten.
Es war Herzog Carl August von Sachsen-Weimar, der das kleine Hoftheater in dem Kurort Bad Lauchstädt bei Halle an der Saale 1791 mit Johann Wolfgang von Goethe als Direktor gründete. Dem Dichter kam das gelegen, konnte er dort seine eigenen Theaterstücke in den Sommermonaten ausprobieren.
Das Theater gilt als Kopie des Weimarer Hauses: Bühnengröße und Garderoben waren identisch eingerichtet. Innerhalb nur weniger Monate wurde das Haus aus Holz gezimmert. Schon nach kurzer Zeit tropfte es durch die Dachschindeln. Schon Goethe ließ Renovierungsmaßnahmen ergreifen.
Ein Chor in gelben Gewändern steht an der historischen Bühnenrampe des Theaters.
Die barocke Bühnenkulisse ist erhalten, auch wenn hier bei Mozarts "Zauberflöte" elektrischer Strom für Bewegung und Licht sorgt.© Theater Bad Lauchstädt / David Nuglisch
Die Bühne ist noch heute mit einem Kulissenhaus versehen. So kann man die alte Verwandlungstechnik in Opernaufführungen immer noch erleben. Im vergangenen Jahr standen zum Beispiel Händels Oper "Alcina" und Mozarts "Zauberflöte" auf dem Programm. Aber auch Schauspielveranstaltungen und Lesungen finden dort statt.
Der Ort ist immer eine Reise wert, zumal inzwischen nicht nur das Theater, sondern auch die einmalige Kuranlage mit Arkaden und Bäderanstalten samt Ballhaus renoviert wurden. Hier kurte Frau Goethe und zertanzte sich nebenbei die Schuhe.
Eine helle Goethe-Büste steht nebem der gelben Fassade des Theaters.
Heute erinnert das Goethe-Denkmal neben dem Theater an den berühmten Schauspieldirektor.© imago images / imagebroker
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