Das Ende einer Dynastie

Wenn von Giacometti die Rede ist, dann denkt man oft an den berühmten Bildhauer Alberto Giacometti. Nun ist der letzte Bruder der Schweizer Dynastie, Bruno Giacometti, gestorben. Der Architekt und Kunstmäzen wurde über 100 Jahre alt.
Jürgen Liebing: Was war Bruno Giacometti für ein Mensch?

Felix Baumann: Bruno Giacometti war ein durchaus eigenständiger Mensch, natürlich, er wurde nie so berühmt wie sein älterer Bruder. Auch nicht wie Diego Giacometti, der auch älter war als er, aber: Bruno Giacometti hat sich nicht als Künstler verstanden. Er hat einen bürgerlichen Beruf gewählt, er ist Architekt geworden und hat als solcher eine ganze Reihe von sehr geachteten Gebäuden in der Schweiz errichtet.

Vielleicht das berühmteste ist der Pavillon in der Biennale von Venedig, das damals sehr moderne Gebäude gleich rechts beim Eingang in die Giardini, aber in den späten Jahren hat er auch eine ganze Reihe von Spitälern gebaut und auch Museen, wie das Naturmuseum von Chur. Also, er hatte durchaus seine eigene Laufbahn, hat dann aber in den späteren Jahren das Verwalten und das sinnvolle Aufteilen des Teils an den Werken, die ihm zugefallen sind an den Werken von Giovanni, seinem Vater, der auch schon Maler war, von Alberto, von Diego, er hat dieses Verwalten und eben sinnvolle Aufteilen zu seinem eigentlichen Beruf gemacht.

Das vollständige Gespräch mit Felix Baumann können Sie bis mindestens 23. August 2012 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Player nachhören.
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