Das Deutsche Fernsehballett

Eine Ära geht zu Ende

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Tänzerinnen des Deutschen Fernsehballetts bei der Aufzeichnung der Show "Das Deutsche Fernsehballett - Die große Show zum Abschied".
1962 wurde das Deutsche Fernsehballett gegründet. Es hatte seine große Zeit mit TV-Shows wie "Ein Kessel Buntes". © picture alliance / dpa-Zentralbild / Sebastian Willnow
Emöke Pöstenyi im Gespräch mit Marietta Schwarz · 31.10.2020
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Das Deutsche Fernsehballett ist eine der wenigen DDR-Institutionen, die sich über die Wende retten konnten - auch dank des Engagements der früheren Chefchoreografin Emöke Pöstenyi. Jetzt soll Schluss sein. Am Samstag übertrug der MDR die letzte Show.
"Ich habe dieses Ende schon viel eher erwartet", sagt Emöke Pöstenyi über den letzten Auftritt des Deutschen Fernsehballetts im MDR. Die ehemalige Chefchoreografin dieser früheren DDR-Institution machte sich nach der Wende für den Erhalt des Ensembles stark: "Ich musste kämpfen, dass wir das überleben." 30 Jahre später ist nun Schluss.
Auch der letzte Abend zeigte, wie Pöstenyi sagt, dass das Ballett nicht mehr wirklich gebraucht wird: Es werde zu wenig getanzt und es gebe zu wenige eigenständige Nummern. Das Ballett umrahme eigentlich nur noch die Sängerinnen und Sänger.

Zeigen, was man kann

Ihr Anspruch damals jedenfalls war anders, wie Pöstenyi sagt. Das Ensemble sollte zeigen, was es kann, wie gut es war. Dafür eigneten sich besonders so große Shows wie "Ein Kessel Buntes" – das TV-Highlight der DDR: "Da hatte das Ballett zwei, drei große Auftritte, wo es selbständig war und seine Leistungen zeigen konnte", sagt Pöstenyi.

Dennoch war sie gerührt von dem Abschiedsabend, an dem auch sie geehrt wurde. Alte Kolleginnen und Kollegen wurden eingeladen, die unter ihr Tänzerinnen und Tänzer waren: "Es war rührend. Es war schön, wieder zurückversetzt zu sein in diese Zeit", sagt Emöke Pöstenyi.
Emöke Pöstenyi  bei der Aufzeichnung der Abschiedsshow des Fernsehballetts.
Die frühere Solistin und Choreografin des Deutschen Fernsehballetts, Emöke Pöstenyi, bei der Aufzeichnung der Abschiedsshow.© Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa
(ckr)
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