Dani Stein

Stuntfrau mit Faible für schnelle Autos

Stuntfrau und Stuntkoordinatorin Daniela Stein
Stuntfrau und Stuntkoordinatorin Daniela Stein © imago / Götz Schleser
Moderation: Susanne Führer · 30.01.2018
Sie ist eine der wenigen weiblichen Stuntleute hierzulande, die die ganze Bandbreite anbieten: Dani Stein hat sich in der Film- und Fernsehbranche auch als Stunt-Koordinatorin einen Namen gemacht. Ihr Spezialgebiet ist alles, was fährt!
Sie springt mit dem Motorrad, macht Überschläge mit dem Auto, geht in Flammen auf und fällt aus Fenstern. Dani Stein ist Stuntfrau – eine der wenigen weiblichen Stuntleute in Deutschland, die die ganze Bandbreite anbieten. Sie wird auch oft für US-amerikanischen Produktionen gebucht und hat festgestellt, dass die für Stuntleute viel attraktiver sind.
"Also bei den Amerikanern drehen wir an einer Minute zwei Wochen und bei den Deutschen drehen wir einen Tag und das wird immer schlimmer. Das ist sehr schade, da fliegen die Stunts als erstes raus, wenn gespart werden soll. Der deutsche Markt ist eben nicht so toll, weil man uns gut weglassen kann. Entweder wird der Unfall im Off gemacht oder man hört nur, wie eine Frau schreit und dann sieht man sie unten auf dem Boden liegen und weiß, die ist gerade aus dem Fenster gestürzt."

Mit Hosen ist man im Vorteil

Soweit es geht, trägt sie bei ihren Einsätzen Schutzkleidung. Dabei hat sie festgestellt, dass die Männer, die in der Regel Hosen tragen, klar im Vorteil sind.
"Was die Kleidung betrifft, sind wir sehr oft benachteiligt. Ich musste schon eine Rolltreppe runterstürzen im kurzen Mini und hochhackigen Schuhen. Da kann man sich natürlich nicht gut schützen. Ich wurde vom Auto angefahren im Minirock und das ist natürlich bei so einem knappen sexy Outfit ein bisschen schwierig."

Ein bisschen süchtig nach Adrenalin

Die gebürtige Karlsruherin sagt von sich, sie sei wahrscheinlich ein Fall von ADHS. So sei sie fast ein bisschen süchtig nach dem Adrenalin, das sie bei ihren Stunts ausschütte.
"Das ist ein super Job, um das zu kompensieren. Dieses Adrenalin, was man immer wieder braucht, was eigentlich der Stoff gegen ADHS ist, damit man sich fokussieren kann. Und das ist einfach ein bisschen wie so eine Droge für uns und das kann man sich sehr kontrolliert holen bei diesem Beruf. Das ist das Gute daran. Irgendwelche Jungs, die in der Schule Ärger machen, die haben eben kein Ventil, wo sie das ablassen können. Ich würde mit diesen Jungen Stunt-Training machen. Die brauchen das."

Lieber in der Garage als in der Küche

Dani Stein führt ihre Einsätze nicht nur aus, sie plant sie auch von Anfang an: Als Stunt-Koordinatorin hat sie sich in der Film- und Fernsehbranche ebenso einen Namen gemacht wie als Stuntfrau. Ihr Spezialgebiet ist alles, was fährt. Schon als Kind hat sie lieber mit ihrem Vater in der Garage gebastelt als ihrer Mutter in der Küche geholfen.
"Autostunts ist schon das, was ich am liebsten mache – würde ich sagen. Ich wäre auch gern Rennfahrerin geworden, wenn es mit den Stunts nicht immer so gut gelaufen wäre."
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