Computer

Überwachung als PC-Spiel

Eine Person bedient einen Laptop mit einer Mouse.
Per Tastatur in die überwachte Stadt Chicago © picture-alliance / dpa / Tim Brakemeier
Marcus Richter und Ulrich Peltzer im Gespräch mit Joachim Scholl · 18.07.2014
Beim Computerspiel "Watch Dogs" reicht ein Knopfdruck, um zum Hacker zu werden. Im fiktiven Chicago einer nahen Zukunft schlüpft der Spieler in die Rolle einer polizeilich gesuchten Hauptfigur. Zentrale Themen des Spiels sind Überwachung und Rachefantasien, sagt der Schriftsteller Ulrich Peltzer.
Beim Computerspiel "Watch Dogs" reicht ein Knopfdruck, um zum Hacker zu werden. Im fiktiven Chicago einer nahen Zukunft schlüpft der Spieler in die Rolle der polizeilich gesuchten Hauptfigur Aiden Pearce.
Es handele sich bei der Hauptfigur um eine gebrochene Gestalt, die ein Familienmitglied durch Attentäter verloren habe und nun auf Rache aus sei, sagte der Experte für Computerspiele, Marcus Richter: "Also ein ganz klassisches Motiv." Der Überwachungsgedanke komme daher, dass Chicago schon heute zu den am meisten überwachtesten Städten gehöre. "Diese Stadt ist in dem Spiel voll digitalisiert", sagte Richter. Es stünden überall Kameras und jeder Mensch habe ein Smartphone. "Das spielerische Element ist, dass man sich in all diese Dinge hineinhacken kann."
Der Schriftsteller Ulrich Peltzer, der sich schon 2007 in seinem Roman "Teil der Lösung" dem Thema Überwachung widmete, betonte, dass in dem Spiel neben dem Überwachungsthema auch das Schießen nicht zu kurz komme. "De facto geht es darum, Rachefantasien auszuleben", sagte er. Richter betonte, das Computerspiel sei "vergleichbar mit einem Blockbuster für Hollywood".
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