Comics als Konversationsstücke

Von Rebecca Partouche · 26.06.2012
Comics waren lange Zeit das absolute Männergenre: schweigsame Superhelden, Männerschweiß, gerettete Welten. In Comics wurde schon immer viel gehandelt und wenig geredet, bis Frauen und Schwule das Genre eroberten.
Mit der Französin Claire Bretécher und ihrem Erben Ralf König (oder 'le Bretécher gay' wie er in Frankreich genannt wird) landete das schweigsame Genre auf der Beziehungscouch. Vorbei die großen Taten wortkarger Actionhelden. Stattdessen wird jetzt seitenlang gelabert, lamentiert und sich gegenseitig runtergezogen.

Bretécher hat die frustrierte Feministin verewigt, Ralf König dem aufgekratzten Schwulen ein Denkmal gesetzt. Und gemeinsam haben sie den Comic zum Konversationsstück gemacht. Noch immer ist Claire Bretécher die erfolgreichste Zeichnerin Frankreichs und ihr erklärter Fan Ralf König der mit Abstand erfolgreichste deutsche Zeichner. Rebecca Partouche porträtiert die Meisterin und ihren Schüler.


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