Sendereihe: 500 Jahre evangelisches Gesangsbuch

    Wie Gesang Gemeinschaft gründete

    Ein Kirchenbesucher hält ein Gesangsbuch in den Händen, während im Hintergrund bunte Flecken auftauchen.
    In den Kirchen liegen die inzwischen recht dicken Gesangsbücher für jedermann aus, sodass jeder mit einstimmen kann. Seit 500 Jahren wächst das Repertoire dieser Liedersammlung. © picture alliance / dpa / Sven Hoppe
    07.02.2024
    Die erste große Singebewegung wurde im Laufe der Reformation mit dem gemeinsamen Gemeindegesang ausgelöst. Dafür wurden 1524 erste Choral-Liederbücher veröffentlicht. Damit begann die außergewöhnliche Erfolgsgeschichte des bis heute genutzten Chorliederbuchs.
    Im Jahr 1524 wurden im Zuge der Reformation die ersten Choral-Liederbücher in Erfurt und Wittenberg veröffentlicht. Sie waren wichtiges Material für die erste geistliche europäische Singebewegung und sind der Anfang der Erfolgsgeschichte des ältesten bis heute genutzten Chorliederbuchs.

    Wachsendes Repertoire

    Waren es seinerzeit schmale Hefte mit gerade einmal 48 Seiten und 25 Liedern umfasst das aktuelle Evangelische Gesangbuch je nach Ausgabe zwischen 500 und 700 Lieder mit umfangreichem Begleitmaterial.
    Zwischenzeitlich hatte der Tübinger Dichter-Pfarrer Albert Knapp 1837 den „Evangelischen Liederschatz für Haus und Kirche - eine Sammlung geistlicher Lieder aus allen christlichen Jahrhunderten“ herausgegeben mit beinahe 3.590 Liedern in zwei prall gefüllten Bänden.

    Themenvielfalt in großem Gestaltungssprektrum

    In einer monatlichen Sendereihe stellt Klaus-Martin Bresgott 500 Jahre Choral und geistliches Lied vor, sowohl stilistisch vom Kantionalsatz bis zur Choralmotette durch die verschiedenen Jahrhunderte, als auch thematisch anhand der großen Feste, die bis heute unser Kalenderjahr prägen.

    Klaus-Martin Bresgott wurde 1967 in Greifswald geboren. Er studierte anfänglich evangelische Theologie, später Germanistik und Kunstgeschichte (M.A.), parallel Chorleitung. Für die Gesamtaufnahme der Geistlichen Chormusik op. 12 von Hugo Distler wurde er 2008 mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik, für Samuel Scheidt: Cantiones Sacrae 2019 mit dem französischen Choc de Classica ausgezeichnet.

    Zahlreiche Hörbeispiele, zumeist extra für diese Sendereihe entstanden, zeichnen ein facettenreiches Bild des protestantischen Liedguts und machen deutlich, warum es zum Stammrepertoire von Laien- und professionellen Chören gehört und bis heute gesungen wird.
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