Cherilyn MacNeil und ihre Band Dear Reader

"Ich vermisse manchmal die Herzlichkeit"

Musikerin und Sängerin Cherilyn MacNeil bei uns im Studio
Musikerin und Sängerin Cherilyn MacNeil bei uns im Studio © Deutschlandradio Kultur / Leila Knüppel
28.02.2017
"Dear Reader" aus Südafrika startete vor zehn Jahren als Duo, doch seit 2010 betreibt Songwriterin Cherilyn MacNeil das Projekt alleine. Auf ihrem fünften Album "Day Fever" geht es neben Beziehungsproblemen auch um Obdachlose, die aus U-Bahnen vertrieben werden.
Seit einiger Zeit wohnt MacNeil in Berlin, manchmal vermisst sie aber ihre alte Heimat Südafrika:
"Manchmal ist Berlin schon herausfordernd. Ich vermisse manchmal die Herzlichkeit. Die Leute in Südafrika sind sehr offen und bereit, dir zu helfen. In Berlin trifft man häufiger Unfreundlichkeit oder Leute, die dich anschnauzen, und da bin ich sehr sensibel. Ich weine auf einmal, weil eine Frau mich 'blöde Kuh' genannt hat."
Andererseits habe Berlin eine Direktheit, die sie auch gebraucht habe.
"Ich finde es jetzt einfacher zu sagen, was ich will und was ich wirklich denke, weil andere immer sagen, was sie wollen und denken, und insofern kann ich das auch. Ich weiß immer, wo ich stehe, ich weiß, was Leute denken, und das habe ich auch gebraucht."

Dynamik dank Entschlackung

Die Aufnahmen zu ihrem neuen Album beschreibt sie als Lernprozess, weil ihr Produzent sehr bemüht war, die Songs zu entschlacken und von Ballast zu befreien, so dass es sehr sparsam instrumentiert ist.
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