Neue Bücher

Unterschiedliche Perspektiven auf die Tour de France

07:06 Minuten
Radler der Tour de France 2023 auf der Etappe von Pau to Laruns
Guillaume Martin setzt sich in seinem Buch vor allem mit der Rolle des einzelnen Fahrers auseinander. © dpa / picture alliance /Jasper Jacobs
Stefan Osterhaus im Gespräch mit Jörg Degenhardt |
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Die Tour aus weiblicher Sicht, Veränderungen aus Marketinggründen und ein philosophischer Blick: Drei neue Bücher setzen sich mit verschiedenen Aspekten der Tour de France auseinander. Unser Kritiker Stefan Osterhaus hat sie für uns gelesen.
"Début“ ist ein Fotobuch des Fotografen Tino Pohlmann, der die Tour de France der Frauen aus Sicht der Fahrerinnen zeigt. Pohlmann nehme dabei „eine völlig unorthodoxe Perspektive“ ein, sagt Kritiker Stefan Osterhaus.
Es seien teilweise ganz intime Momente der Fahrerinnen dabei, die „verharren, die teilweise ihre Wunden lecken“. Der Fotograf habe Zugänge bekommen, die nicht selbstverständlich seien.
Anders als Pohlmann hat Paul Fournel in seinem Buch „Im Peloton“ Kurzgeschichten über die Protagonisten der Tour gesammelt. „Er beschreibt quasi, wie es ist, im Peloton unterwegs zu sein“, sagt Osterhaus.

Veränderungen der Tour

Dabei habe er auch den Blick für Dinge außerhalb des Pelotons nicht verloren.
„Er sagt zum Beispiel: Im Prinzip ist die Tour de France nicht mehr die Tour de France der 50er-, 60er-Jahre, sportlich sowieso nicht. Sie ist auch landschaftlich nicht mehr dieselbe. Man hat die Industriegebiete - all das, was unschön ist, hat man gewissermaßen aus der Route der Tour verbannt und hat sie im Prinzip dem Marketing ganz brutal unterworfen.“
Fahrer bei der Tour de France 2023 auf der Etappe Tarbes - Cauterets-Camabasque
Die Tour de France hat sich verändert - auch landschaftlich.© dpa / picture alliance / Roth

Radrennfahrer mit philosophischem Blick

Guillaume Martin, der selbst ein Weltklasseradfahrer ist,  wirft in seinem Buch „Die Gesellschaft des Pelotons“ einen philosophischen Blick auf den Radsport. „Hier macht er sich Gedanken über die Gesellschaft des Pelotons – und was wir davon lernen können für die Gesellschaft außerhalb des Pelotons.“
Ihm gehe es vor allem darum, das Individuum wahrzunehmen. „Er sagt: Ich kann mich im Peloton nur als Individuum bewegen, wenn ich meine eigenen Interessen vertrete, mir aber gleichzeitig bewusst bin, dass ich ohne dieses Peloton nicht existieren kann.“

Die Bücher

Début: Le Tour de France Femmes
Collected Photo
44 Seiten, 18 Euro
Paul Fournel: Im Peleton
Covadonga Verlag
192 Seiten, 16,80 Euro

Guillaume Martin: Die Gesellschaft des Peletons
Covadonga Verlag
192 Seiten, 16,80 Euro

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