Buchempfehlungen im Januar

    Jeden Monat veröffentlicht Deutschlandradio Kultur eine Liste mit fünf Buchempfehlungen. Die Liste der lesenswerten Neuerscheinungen wird von der Literaturredaktion des nationalen Kulturradios zusammengestellt als redaktionelle Bestenauswahl. Vorgestellt werden die Buchempfehlungen im Radiofeuilleton in der "Kritik". Die Listen sind jeweils als Leporello monatlich im Buchhandel erhältlich und beziehen sich auf die Bereiche Belletristik und Sachbuch.
    Michael Cunningham: In die Nacht hinein
    Luchterhand Literaturverlag/München 2010, 320 Seiten
    Eine Midlife-Crisis, deren Ende bezaubernd offen bleibt: Beginnt alles neu, ein bisschen neu, oder bleibt es doch beim Alten? Die Charaktere sind lebendig, die Analysen menschlicher Gefühle scharfsichtig. Ein kluger wie schöner Roman.

    Joachim Käppner/Berthold Beitz: Die Biographie
    Berlin Verlag/Berlin 2010, 688 Seiten
    Ein Industrieller im Dritten Reich: Mutig bewahrt er Juden vor der Deportation. Nach 1945 rettet Beitz den Krupp-Konzern – und wird zum Fürsprecher der sozialliberalen Ostpolitik. Eine spannende Biographie über einen außergewöhnlichen Wirtschaftsboss.

    Remo H. Largo: Lernen geht anders
    Bildung und Erziehung vom Kind her denken

    edition Körber-Stiftung/Hamburg 2010, 190 Seiten
    Leistungswütige Eltern werden dieses Buch nicht anfassen, für alle anderen ist es ein Muss: ein leidenschaftliches Plädoyer, der natürlichen Entwicklung eines Kindes den Lauf zu lassen. Balsam für die Seelen der Pisa-Geschundenen.

    Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen: Lebensbeschreibung der Erzbetrügerin und Landstörzerin Courage
    Eichborn Verlag/Frankfurt a. M 2010, 354 Seiten
    Die erste Ich-Erzählerin der deutschen Literatur: Grimmelshausens Courage ist ein ausgefuchstes Luder. Die kräftige Bildlichkeit des barocken Textes triumphiert auch in der Übertragung von Reinhard Kaiser.

    John Darwin: Der imperiale Traum. Die Globalgeschichte großer Reiche. 1400–2000
    Campus Verlag/Frankfurt a. M. 2010, 544 Seiten
    Spanien oder Portugal, Konstantinopel, Moskau oder Peking, die Vereinigten Staaten – Imperien prägen die Geschichte seit Jahrhunderten. Und so macht dieses ausgezeichnete Werk sichtbar: Wir leben schon seit langem in nur einer Welt.
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