Bretter, die die Welt bedeuten

Theater!

Szene aus der Uraufführung des Stücks "der die mann" an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin am 18.02.2015; Regie und Bühne: Herbert Fritsch
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin mit der Uraufführung des Stücks "der die mann" 18.02.2015, Regie und Bühne: Herbert Fritsch © dpa / picture alliance / Claudia Esch-Kenkel
Von Matthias Hanselmann · 16.10.2016
Viele Popmusiker haben Theater- oder zumindest Musical-Erfahrung und viele Schauspieler, die im Film-Biz zu Ruhm gelangt sind, hat es immer wieder auf die Theaterbühne zurück gezogen. Die Unmittelbarkeit, die direkte Nähe zum Publikum ist es, die sie suchen, um ihr Bestes zu geben und dafür schnelle Anerkennung zu bekommen.
Die heute noch oft gebrauchte Formulierung Bretter, die die Welt bedeuten haben wir also einem unserer großen "Dichterfürsten", Friedrich Schiller, zu verdanken. Das Theater gibt uns das Stichwort für die Musikauswahl dieser Sendung und auch wieder für einige Rätselfragen. Musiker kennen diese Bretter auch- und sie schreiben Songs über sie. Um das berühmteste Beispiel aus Deutschland zu nennen: 1980 schaffte es Katja Epstein beim Eurovision Song Contest in Den Haag auf Platz 2- mit dem Song Theater, der von Ralph Siegel komponiert und von Bernd Meinunger getextet wurde. Zwar "nur" Platz 2, aber das Lied wurde ein Evergreen...
Für Schiller kommt im Theater auf die Bühne was sich nie und nirgends hat begeben, Oscar Wilde sieht das völlig anders. Er hat einmal gesagt: "Ich liebe es, Theater zu spielen. Es ist so viel realistischer als das Leben."

Musikalische Histörchen

Die Geschichte der Eliza Doolittle bewegte nicht nur in George Bernard Shaws "Pygmalion" die Welt. Als Musical "My Fair Lady" von Frederick Loewe und Alan J. Lerner erhielt es 1957 den Tony – den Bühnen-Oscar – als "Bestes Musical" und auch Rex Harrison durfte als "Bester Hauptdarsteller" einen Tony mit nach Hause nehmen. Shaws "Pygmalion" erlebte 1917 seine deutschsprachige Premiere im Wiener Burgtheater, vier Jahre zuvor war das Werk in England anonym veröffentlicht worden. Eine erste Verfilmung des Stoffs fand 1935 in Berlin statt. Jenny Jugo und Gustav Gründgens spielten die Hauptrollen. Drei Jahre später war dann Hollywood an der Reihe. Gemeinsam mit seinem Ko-Autor Cecil Lewis wurde Shaw, der 1950 in England starb, 1939 für das Drehbuch seiner Adaption mit einem Oscar ausgezeichnet.

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Eine Schauspielerin in kariertem Rock und weißer Bluse sitzt auf einem Sessel und deutet mit dem Finger an, sich übergeben zu müssen. Neben ihr steht ein Professor, der sie anguckt. Im Hintergrund im Halbdunkeln sitzen und stehen Männer und Frauen in Bediensteten-Kleidung.
Katharine Mehrling als Eliza Doolittle und Max Hopp als Professor Henry Higgins in Andreas Homokis Inszenierung von "My Fair Lady"© imago/stock&people/drama-berlin.de

Rätsel

Der Ort, um den es in unserem Rätsel ging, ist die Stadt Rungholt. Sie lag auf der Insel Strand an der Westküste des heutigen Schleswig-Holsteinisch. Von ihr existieren nur noch Teile wie etwa Nordstrandischmoor oder Pellworm. Die Stadt wird auch gerne als "Atlantis der Nordsee" bezeichnet. Sie soll bei der zweiten Marcellusflut am 16. Januar 1362 oder einer der folgenden Sturmfluten untergegangen sein. Detlev von Liliencron schrieb über diese Stadt sein bekanntes Gedicht "Trutz, Blanke Hans", das mit den Worten beginnt: "Heute bin ich über Rungholt gefahren…." Aber er war nicht der einzige bekannte Autor, der in dieser Region lebte und über Rungholt geschrieben hat. Auch eine ganze Reihe Lieder wurden über das "Atlantis der Nordsee" geschrieben.
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Brillant oder Bullshit!?
Das Wochenchaos

Eine hochexplosive Woche:
Deutschland hat seinen Super-Terroristen,
Sachsen hat's vergeigt,
Samsung sollte lieber in Brücken-Sprengungen investieren
und die AfD zeigt sich von ihrer homoerotischen Seite.

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