Video killed the radio star - schon wieder?
Vor gut zehn Jahren begann eine kleine Hör-Revolution. Die ersten Podcasts gingen auf Sendung und brachten ein großes Versprechen mit: Die Medienproduktion sollte demokratisiert werden.
Vor gut zehn Jahren begann eine kleine Hör-Revolution. Die ersten Podcasts gingen auf Sendung und brachten ein großes Versprechen mit: Die Medienproduktion sollte demokratisiert werden. Unabhängig von traditionellen Sendern und Radiostationen kann seitdem jeder sein eigenes Format ins Netz schicken. Ob Filmbesprechungen, Anleitungen zum Backen oder Techniktalk - den Inhalten sind keine Grenzen gesetzt. Doch genau da setzt nun zum zehnjährigen Podcast-Jubiläum die Kritik an: Der Podcast verharre in der Nische und zeichne sich vor allem durch eine Gleichförmigkeit aus, sei es in seiner Form, seinen Themen oder der MacherInnen.
Die Formate in Deutschland haben oft Vorbilder aus der US-Podcastszene - doch unterscheiden sie sich häufig, was Form und Inhalte betrifft. Während dem typisch deutschen Podcast böswillig nachgesagt wird, er sei eine dreistündige Unterhaltung zwischen weißen, männlichen Technik-Nerds, zeichnet sich das amerikanische Äquivalent durch aufwendige Produktionen aus, die Feature-Charakter haben. Darüber wollen wir ebenso diskutieren wie über die Unterschiede zu Webvideos: Während der Podcast von vielen am Rande wahrgenommen wird, sind selbst produzierte Videos auf Youtube äußerst erfolgreich und gelten vor allem junge Youtube-Stars gefeierte Medien-Revolutionäre. Warum scheint der Audio-Variante dieser Erfolg bisher verwehrt? Sind am Ende auch die vielfältigen Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks daran schuld?
Wir sprechen über den Status Quo des Podcasts: Wo steht die Podcastszene in Deutschland? Ist die Kritik berechtigt? Und was macht den Podcast überhaupt zum Podcast, wie grenzt er sich zu herkömmlichen Radioangeboten ab und wie könnte seine Zukunft aussehen?
Marcus Richter möchte diese Fragen mit folgenden Gästen beantworten:
Nele Heise, Medienforscherin an der Uni Hamburg, verfolgt das Thema seit Jahren: Sie schrieb ihre Dissertation über Podcasts und initiierte Anfang der Woche die kollaborative Liste "Frauen machen Podcasts".
Holger Klein kennt als Hörfunkjournalist beim rbb und als Podcaster (etwa von NSFW und WRINT) beide Aspekte des Sendens: die des öffentlich-rechtliche und die private.
Marcus EngertMarcus Engert ist Mitgründer und Chefredakteur des Leipziger Webradios detektor.fm und macht sich schon lange Gedanken zur Zukunft des (Online-)Radios.
Links:
Die Formate in Deutschland haben oft Vorbilder aus der US-Podcastszene - doch unterscheiden sie sich häufig, was Form und Inhalte betrifft. Während dem typisch deutschen Podcast böswillig nachgesagt wird, er sei eine dreistündige Unterhaltung zwischen weißen, männlichen Technik-Nerds, zeichnet sich das amerikanische Äquivalent durch aufwendige Produktionen aus, die Feature-Charakter haben. Darüber wollen wir ebenso diskutieren wie über die Unterschiede zu Webvideos: Während der Podcast von vielen am Rande wahrgenommen wird, sind selbst produzierte Videos auf Youtube äußerst erfolgreich und gelten vor allem junge Youtube-Stars gefeierte Medien-Revolutionäre. Warum scheint der Audio-Variante dieser Erfolg bisher verwehrt? Sind am Ende auch die vielfältigen Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks daran schuld?
Wir sprechen über den Status Quo des Podcasts: Wo steht die Podcastszene in Deutschland? Ist die Kritik berechtigt? Und was macht den Podcast überhaupt zum Podcast, wie grenzt er sich zu herkömmlichen Radioangeboten ab und wie könnte seine Zukunft aussehen?
Marcus Richter möchte diese Fragen mit folgenden Gästen beantworten:
Nele Heise, Medienforscherin an der Uni Hamburg, verfolgt das Thema seit Jahren: Sie schrieb ihre Dissertation über Podcasts und initiierte Anfang der Woche die kollaborative Liste "Frauen machen Podcasts".
Holger Klein kennt als Hörfunkjournalist beim rbb und als Podcaster (etwa von NSFW und WRINT) beide Aspekte des Sendens: die des öffentlich-rechtliche und die private.
Marcus EngertMarcus Engert ist Mitgründer und Chefredakteur des Leipziger Webradios detektor.fm und macht sich schon lange Gedanken zur Zukunft des (Online-)Radios.
Links:
- Zusammenfassung der Brechtschen Radiotheorie
- Aktuell laufende Podcast-Studie FH Münster (Ergebnisse erst im Herbst)
- ARD/ZDF-Onlinestudien, u.a. mit Podcast-Ergebnissen: 2013 und 2007
- Kai Biermann/Zeitonline über Podcasten
Die Sedungfäden hält Meike Laaf zusammen, das Netz bestückt Miriam Sandabad.
Foto: "Video killed the radio star" von Dyxie, CC BY 2.0